Basilika Sankt Michael in Altenstadt
Die Basilika Sankt Michael ist seit über 800 Jahren ein kulturelles Juwel im Pfaffenwinkel und der Mittelpunkt von Altenstadt. Obwohl es im Laufe der Jahrhunderte einige Umbauten gab, lässt der beeindruckende romanische Bau noch heute einen Einblick in längst vergangene Zeiten zu. Wir stellen Ihnen die Basilika vor und zeigen Ihnen, wie wichtig die Bildsprache in einer Epoche war, in der die Menschen oft weder lesen noch schreiben konnten – und dennoch verstanden haben, was die Baumeister ausdrücken wollten.
Riedlingen (D - BW) Die Glocken der Stadtpfarrkirche St.Georg [Ehemalige Anlage]
Es läuten die 7 Glocken h°-d'-e'-fis'-a'-h' und a''. Nach einer langen Zeit des Schweigens erklangen zum Weihnachtsfest die beiden stillgelegten Glocken d' und fis' wieder. Die beiden Glocken schwiegen seit ca. 3 Jahren aus verschiedenen Gründen.
Dieses Video zeigt den Zustand des Riedlinger Geläuts bis in das Jahr 2012. Inzwischen hängen die sieben Glocken in einem neu installierten Holzglockenstuhl. Ein Video kann man hier sehen:
Die malerische Stadt Riedlingen liegt am Oberlauf der Donau. Hier wurde schon Anfang des letzten Jahrtausends eine Siedlung erwähnt. Diese lag an einer der wenigen Furten über die Donau nach der Donauversickerung im Donautal nahe Kloster Beuron. Die Stadt entwickelte sich sehr Rasch. Noch heute zeugt die prächtige von Fachwerkbauten gesäumte Innenstadt von einer blühenden Handelsstadt !
Die Pfarrkirche St Georg stammt aus dem Jahre 1486. Davon zeugen noch einige Freskenüberreste, die in den letzten Jahren umfassend restauriert wurden. Die frühere Romanische Kirche wurde abgerissen. Im laufe der Zeit wurde die Kirche den meisten Stilrichtungen angepasst. Nach dem 30 Jährigen Krieg wurde die Kirche vor allem umfassend barockisiert. Allerdings wurden die barocken Einrichtungen wieder entfernt und zum Teil wieder an umliegende Gemeinden verteilt.
Um den Jahrestag der Kirchenerbaung 1886 wurden im neugotischen Stil 3 neugotische Altäre eingebaut. Diese blieben bis zur umfassenden Kirchensanierung 1962 und 1964 wurde die Kirche modernen Geschmäckern angepasst. dabei wurden alle neugotischen Bausteine zerlegt und entfernt.
Nun ist die Pfarrkirche innen sehr schlicht und modern. Vor allem die neue monumentale Orgel beherrscht das Kirchenbild, das allerdings auf keinen Fall unstimmig wirkt !
2 Glocken stammen noch aus dem Vorgängerbau. Das Aveglöcklein a'' (AVE MARIA GRATIA PLENA DOMINUS TECTUM) stammt aus dem 15. Jhd aus einer Kapelle an der Donau. Sie wiegt etwa 60kg. Sie wird u.a. bei Kinderbeerdigungen geläutet. Normalerweise gehört sie nicht zum Hauptgeläute. Zu besonderen Anlässen ergänzt sie das Geläute. Sie ist sozusagen die Festagsglocke und ist mit ihrem herben Klang nahezu unüberhörbar.
Die Glocke a' stammt aus dem Jahre 1424 und ist den hl. Evangelisten geweiht.
Sie stammt vermutlich von Hans Eger aus Reutlingen
Die Heiligkreuzglocke d' stammt aus dem Jahre 1590.
Die Marienglocke fis' stammt vom Rottenburger Gießmeisters Rosier, der im schwäbischen und südbayrischen Raum viele wunderbare Glocken geschaffen hat.
Es waren noch weitere historische Glocken vorhanden. Allerdings gingen 4 davon im Laufe der beiden Kriege verloren, darunter eine h° Glocke. Einen Gießer dieser Glocke konnte ich nicht herausfinden.
In den 50er Jahren wollte Kirchenpfarrer A. Kees ein neues Geläute anschaffen, das als Andenken an die Gefallenen des Krieges und als Dank für die Spenden für die Weilerkapelle vom Frieden künden sollte. Dieses Geläut sollte nicht nur eine zerstörte Rosenlächterglocke ersetzen, sondern das ehemalige Klangbild der Georgskirche wieder herstellen. Es wurden dann 1957/1958 drei neue Glocken h' e' und h° angeschafft. Sie stammen aus der Gießerei Bachert. Die große h° Glocke zählt wohl zu den schönsten Großglocken dieser Gießerei und darf mit Recht als die schönste h° Glocke Bacherts überhaupt Erwähnung
finden.
Das ganze Geläute ist überaus interessant. Das liegt nicht nur daran, dass sich in ihm Glocken aus 4 verschiedenen Jahrhunderten und Gießern befinden, sondern auch, dass es hier gleich viele historische wie moderne Glocken gibt. Bei meinen letzten Videos habe ich das unvollständige Geläute präsentiert, das vor allem unter den großen Intervallen gelitten und unzusammenhängend gewirkt hat. Das Problem ist vollkommen verschwunden, denn die fis' und die d' binden das Geläute auf nahezu unglaubliche Weise zusammen! Das Geläut wirkt jetzt sehr harmonisch und klangvoll, dass die suboptimalen Amaturen nicht mehr so ins Gewicht fallen
Ich muss sagen, dass das Geläute einmalig schön ist und unbedingt erhalten werden muss !
Es kommt leider aus technischen Gründen ein wenig zu spät, aber ich möchte trotzdem jedem Zuschauer hiermit EIN FROHES WEIHNACHTSFEST UND EIN GESEGNETES UND GLÜCKLICHES NEUES JAHR 2011 wünschen !!
Mein Dank geht an den Herrn Mesner, der dieses doch recht kurzfristig entstandene Video ermöglicht hat !
Altenstadt im Pfaffenwinkel Romanische Basilika und Fallschirmspringer
Gemeinde Altenstadt
Altenstadt bei Schongau liegt im Pfaffenwinkel, noch in Oberbayern, aber sprachlich schon dem Allgäu zugewandt.
Von den Römern schon besucht, die über die Via Claudia die oberitalienische Stadt Verona mit der Schwabenmetropole Augsburg verbanden.
Die über die Landesgrenzen hinaus hoch angesehene Basilika St. Michael wurde ca 1220 fertiggestellt und erstrahlt nach diversen Renovierungen in neuem Glanz.
Bekannt wurde Altenstadt durch die Luftlande- und -transportschule, die den Himmel mit
grauen und bunten Fallschirmen schmückt.
Schöllang/Oberallgäu St. Michael - Sonderplenum
Kath. Pfarrkirche St. Michael in Schöllang/Oberallgäu Südbayern/Deutschland.
Gedächtnisläuten der Sterbestunde Jesu am Freitag, 16. April 2010 um 11 Uhr.
Chiesa S. Archangelo Michele - Schöllang/Oberallgäu, sud Baviera Germania.
Campane 1: 1579 Hans Frei - Kempten
Campanas 2 - 4: 1952 Karl Czudnochowsky - Erding
Eglise S. Archange Michel - Schöllang/Oberallgäu, sud de la Bavière en Allemagne.
Cloche 1: 1579 Hans Frei - Kempten
Cloches 2 - 4: 1952 Karl Czudnochowsky - Erding
Der eigentliche Ursprung dieses Gotteshauses befindet sich ca. 1/2 Gehstunde südwestlich der heutigen Pfarrkirche, auf einem zur Iller steil abfallenden Höhenrücken, der sogenannten Schöllanger Burg mit der einstigen Pfarrkirche des Ortes St. Michael. Die Höhe, sowie markante Lage dieses Michaelsberges, einschließlich Anzeichen vorgeschichtlicher Befestigungsanlagen einer illyrischen Höhenburg oder rätischen Fliehburg als Zufluchtsort für die verstreut lebenden Bauern und ihr Vieh, bekunden ihr hohes Alter. Auch die Wahl dieses Kirchenpatrons, der mit hoher Wahrscheinlichkeit eine dem germanisch-alemannischen Gott Ziu geweihte Kultstätte abgelöst hat, kommt nicht von ungefähr! Denn aus etymologischer Sicht bezeichnet diese vorchristliche Gottheit Erscheinung und Strahlung, und letztendlich führt dieses Wort zu deva deus, also unserem christlichen Gott!
Im Dorf Schöllang selbst, wurde die im 15. Jhdt. erbaute Marienkapelle, als Vorgängerin der heutigen St.-Michaels-Pfarrkirche, anno 1479 geweiht.
Die einsam, außerhalb des Dorfes gelegene Pfarrkirche St. Michael uffem Burgk, wurde ungefähr im 8. Jahrhundert erbaut, und Teile davon sind Anfang des 15. Jhdt. in die Burgkirche miteinbezogen worden, und erhielt somit ihre heutige Gestalt.
Als an Pfingsten 1579 durch einen Blitzschlag der Dachstuhl und der Kirchturm mitsamt den 3 Glocken der Burgkirche zerstört wurden, stiftete daraufhin zum Wiederaufbau des Gotteshauses der damalige Augsburger Bischof Marquart vom Berg, eine durch den berühmten Glockengießer Hans Frei zu Kempten gegossene Glocke. Diese wurde in einem neben der südlichen Umfassungsmauer errichteten hölzernen Glockenhaus aufgehängt, wo ihr wundervoller Klang derart weit vernommen wurde, dass Legenden und Sagen davon berichten, man habe diese Glocke bis Kempten läuten hören!!!
Als man dann im 30jährigen Krieg befürchtete, durch diesen herrlichen Glockenklang die marodierenden, brandschatzenden und mordenden Schweden von Weitem heran zu locken, schlug man deshalb viele Nägel in die Glocke, damit der Hall dumpfer und damit nicht mehr soweit gehört wurde!
Auch in Martinszell wurde das gesamte Geläute aus demselben Grund vernagelt, doch egal wie oft man das Geläute umgoss, es erhielt nie wieder seinen einzigartigen Klang zurück.
Gott sei Dank wurde diese Renaissance-Glocke von Hans Frei nicht umgegossen, sondern blieb mit ihren eingeschlagenen Nägeln uns erhalten!
Nach der Säkularisation erfolgte von der Landesdirektion Ulm am 20. Oktober 1804 der Befehl, die im Dorf Schöllang gelegene Liebfrauenkapelle, anstatt der inzwischen baufällig gewordenen Burgkirche, zur Pfarrkirche zu erheben, und diese unter das Patronat des Erzengel Michael, also des Schutzheiligen der alten Burgkirche zu stellen.
Noch im selben Jahr wurden die Glocke von Hans Frei in den Kirchturm der neuen Pfarrkirche St. Michael übertragen, der 1734/35 mitsamt Glockenstuhl und Zwiebelkuppel errichtet worden war. Bereits 1726 - 1731 wurde die ehemalige Liebfrauenkapelle und jetzige Pfarrkirche St. Michael, durch einen großzügigen barocken Neubau ersetzt. Inmitten dieser barocken Pracht befindet sich noch eine hölzerne Figur der Erzengels Michael aus der alten Burgkirche, welche aus der frühen Hochgotik stammt und um 1320/30 geschaffen wurde.
Die im wahrsten Sinn des Wortes legendäre und sagenumwobene Glocke von Hans Frei, befindet sich sowohl vom Klang als auch von ihrem Habitus her, durchaus in würdiger Gesellschaft: Denn ihre drei kleineren Schwestern tragen folgende Inschrift:
MICH GOSS / KARL CZUDNOCHOWSKY / J. BACHMAIR NACHFOLG. / ZU ERDING OBB / 1952
Zudem sind alle Kronenhenkel mit wunderschönen geflügelten Engelsköpfen verziert - bei Czudnochowsky-Glocken eine absolute Rarität!
Die Glocke von Hans Frei:
Schulterumschrift: GOT VERLEICH UNS GNAD / MARQVART VON GOTTES GNADEN BISCHOVE ZUE AUGSPVRG UND THUMB BROBST ZVE BAMB(E)RG
Flanken: Gießerinschrift - HANS FREI / ZUO KEMPTEN / HAT MICH GOSE. Ein von Lorbeerblättern umranktes Relief zeigt den Evangelisten Johannes; ein ebensolches Relief die Krönung Mariens - alle bezeichnet mit der Jahreszahl 1579. Durchmesser der Glocke: 132 cm; Höhe 102 cm.
Mein abschließender Dank gilt dem Herrn Mesner und dem Herrn Kirchenpfleger!
Vorstellung der Glocken und Kirche folgt in Bälde im nächsten Video!
Dieses Video widme ich dem User Engerlingraucher!
Ludesch Sulzberg Flitzerin
Altenstadt/Oberbayern St. Michael - Vorläuten mit der großen Glocke
Alpenländisch-romanische Basilika St. Michael in Altenstadt im Pfaffenwinkel - Oberbayern, Deutschland.
Vorläuten mit der Michaels-Glocke zum Sonntagsamt; gegossen 1950 von dem Hamm-Nachfolger Georg Hofweber in Regensburg & Vorstellung der Basilika.
Am Westrand des ansonsten von Barock und Rokoko geprägten Pfaffenwinkels, erhebt sich als romanisches Juwel die 800 jährige Michaels-Basilika.
Als an Weihnachten anno Domini 1165 eine Feier in Alt-Schongau, dem heutigen Altenstadt stattfand, könnte es sich durchaus um das Fest der Grundsteinlegung des Gotteshauses handeln, da Untersuchungen an Resten von Holzbalken eine Rückdatierung auf die Jahre 1165 - 1117 erschließen. Herzog Welf VI hat mit hoher Wahrscheinlichkeit den Bau der Basilika veranlasst. Als die Siedlung zu Beginn des 13. Jhdt. Richtung Lech verlegt wurde, diente der Kirchenbau der alten Stadt Schongau den einfachen Bauern und Handwerkern weiterhin als Pfarrkirche. Durch diese Gegebenheit unterblieben Umbauten und auch die Barockzeit hinterließ nahezu keine Spuren. Als im 30jährigen Krieg beide Türme durch Brandstiftung ausbrannten und am 6. November 1671 der Nordturm teilweise einstürzte, trug man sich mit dem Gedanken, den Glockenturm gänzlich abzutragen. Jedoch wurde 5 Jahre später vom Augsburger Bischof die Zustimmung zur Renovierung erteilt und der Baumeister versprach: Ein bestandhaftiges Werk zu machen, damit es dem lieben St.-Michaels-Gotteshaus zum Besten gerate! Somit wurde der Norturm in seiner alten Form wieder aufgebaut.
Im 19. Jhdt. war es der damalige König Ludwig I., der dem Kirchenbau durch seinen Kunstsinn arg zusetzte! Der von ihm beauftragte Münchner Architekt Friedrich von Gärtner wurde mit der Restaurierung beauftragt. Nicht nur, dass dieser die beiden Neben-Apsiden schloss und diese neu entstandenen Räume als Sakristei und Glockenhaus zweckentfremdete, es wurde die Basilika zusätzlich mit stilbrüchigen, neoromanischen Ausstattungsstücken, wie einem Hochaltar, Chorgestühl und einer Kanzel ausgestattet...
Gott sei Dank wurden in den Jahren 1961 - 1963 diese Veränderungen wieder rückgängig gemacht und der Innenraum dem hochmittelalterlichen Urzustand angenähert! Die beiden Neben-Apsiden wurden wieder geöffnet und der Fußboden tiefer gelegt, um die originalen Pfeilerbasen wieder sichtbar werden zu lassen.
Markantes und zugleich eindrücklichstes Kunstwerk des einzigen, gänzlich durchgewölbten romanischen Sakralbaus Bayerns, ist der Große Gott von Altenstadt! Dieser romanische Crucifixus aus der Bauzeit der Kirche, ist aus zwei, im Schulterbereich gekreuzten Lindenholzbaumstämmen heraus gearbeitet. Die beiden Assistenz-Figuren Maria und Johannes sind genaue Kopien der Originale, die sich im Bayerischen Nationalmuseum in München befinden. Ebenso aus der Erbauungszeit ist der romanische Taufstein, der mit seinen Reliefs zu den bedeutendsten im deutschsprachigen Raum zählt. Auch aus der Bauzeit stammt das erst 1994 entdeckte und anschließend freigelegte, monumentale Christopherus-Fresko mit seiner Höhe von 8 Metern! Weitere spätromanische und frühgotische Fresken sind die Kostbarkeiten dieser Kirche! Bemerkenswert ist hierbei der mächtige Erzengel Michael als Seelenwäger. In der einen Waagschale befinden sich Adam und Eva die betend ihre Hände falten, während aus der anderen Waagschale zwei Teufel herausfallen. Der Griff des Schwertes zeigt auf Adam und Eva - also ihre Freisprechung, während die Klinge zu den Teufeln weist - dementsprechend ihre Schuld aufzeigt.
Weitere wissenswerte Informationen über die Kirchenglocken, sowie die Restaurierung der Türme, folgen beim Video mit dem Plenum!
Hildesheim (HI) - ev.-luth. St. Andreas - Einzel- und Vollgeläute
Das erste von drei dokumentierten Geläuten in Hildesheim ist das der ev.-luth St.-Andreas-Kirche.
Geschichte der Kirche
Der früheste Kirchbau mit dem Patrozinium des Apostels Andreas war eine schlichte vorromanische Kapelle, deren Existenz schon für das Todesjahr Bischof Bernwards 1022 angenommen wird. Bischof Godehard wurde hier nach seinem Tod 1038 für die Trauerbekundung des Volkes aufgebahrt. In romanischer Zeit verlagerte sich das Zentrum der Markt- und Handwerkersiedlung aus der feuchten Niederung zwischen Domburg und Michaeliskirche („Alter Markt“) hierher, und die Kapelle wurde durch eine romanische Kirche mit mächtigem Westwerk ersetzt. Der Bau der gotischen Kirche wurde, unter Einbeziehung des romanischen Westwerks und Beibehaltung des basilikalen Querschnitts, Ende des 14. Jahrhunderts begonnen, der Chor 1389, das nördliche Seitenschiff 1404, der Turm 1503. 1504 wurde das Langhaus mit den Seitenschiffen bis an den Turm herangeführt. Der Turm erreichte jedoch erst 1883 seine endgültige Höhe, vorher ragte er kaum über den Rest des Gebäudes hinaus. Der Innenraum erinnert mit Chorumgang und Kapellenkranz im Osten an französische Kathedralen. Wie die Marktkirchen in vielen anderen deutschen Bischofsstädten repräsentierte St. Andreas im Hochmittelalter das bürgerliche Selbstbewusstsein gegenüber der landesherrlichen Gewalt des Bischofs (Hochstift), die sich im Dom darstellte. In der Reformationszeit verband sich dieser alte Machtgegensatz mit der religiösen Frage. Folgerichtig war St. Andreas 1542 die erste Kirche Hildesheims, in der lutherisch gepredigt wurde und von wo aus Johannes Bugenhagen die neue evangelische Kirchenordnung einführte. Daran erinnert seit 1995 ein Brunnen-Denkmal von Ulrich Henn auf dem südlichen Vorplatz der Kirche. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Andreaskirche am 22. Februar 1945 bei einem Luftangriff im Rahmen der Operation Clarion an mehreren Fenstern beschädigt. Beim schwersten Luftangriff auf Hildesheim vom 22. März 1945 brannte sie völlig aus, nur die schwer angeschlagenen Umfassungsmauern und der Turm blieben stehen. Abgesehen vom Dom wurde keine andere Kirche in Hildesheim so stark beschädigt wie St. Andreas. In den 1950er-Jahren wurde sie annähernd originalgetreu rekonstruiert.
Quelle: Wikipedia
Im mit 114,5 Metern höchstem Turm Niedersachsens hängt ein Großgeläut, bestehend aus vier Glocken.
1412 wurde erstmals eine Glocke (Predigtglocke) erwähnt. 1426 stieß die Bet- und Apostelglocke hinzu. Eine Schlagglocke wurde von Brant Helmes 1537 gegossen, darüber hinaus hing eine weitere Schlagglocke im Dachreiter. Eine von Henni Lampen 1652 gegossene Glocke wurde schon 1654 umgegossen. Diese Glocke sprang abermals und wurde 1744 vom Hildesheimer Glockengießer Christoph August Becker umgegossen. Eine weitere Glocke (Nikolaus Greve 1676) wurde 1721 von Eckart Christoph Becker umgegossen. 1749 kam eine dritte, von C. A. Becker gegossene, Schlagglocke (h') hinzu, welche heute die einzige Läuteglocke der Jakobikirche in Hildesheim ist. Eine der Glocken wurde 1790 abermals von Becker umgegossen. Die kleinste Glocke sprang, sodass sie 1847 umgegossen wurde. Alle vier Läuteglocken wurden 1885 bei der Glockengießerei J. J. Radler&Söhne zu drei Glocken umgegossen. Diese Glocken erklangen in den Tönen e°, g°, und h°. Die große Glocke wurde 1899 neu gegossen, ein erster Neuguss 1897 misslang. Die beiden großen Glocken wurden im Zweiten Weltkrieg abgenommen und eingeschmolzen. Die kleine Glocke wurde 1945 beim Brand der Andreaskirche schwer beschädigt und gelangte vorübergehend in die Jakobikirche. Dort wurde sie 1950 aufgehängt, allerdings war sie beschädigt und zu schwer für den Turm, weshalb man 1960 beschloss, sie abzunehmen. Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen drei Leihglocken aus Gdańsk (Danzig), Kętrzyn (Rastenburg) und Młynary (Mühlhausen) in den Turm der Andreaskirche. 1963 goss Rincker die große Andreasglocke. Eine geplante es° wurde bis heute nicht verwirklicht, allerdings liegen Pläne für diese aus.
Glocke 1 ''Andreas''
Durchmesser: 2170mm
Gewicht: 6230kg
Gießer: Rincker, Sinn
Gussjahr: 1963
Ton: ges°+2
Glocke 2 ''Osanna''
Durchmesser: 1780mm
Gewicht: 3056kg
Gießer: L. Wichtendal d. J., Danzig
Gussjahr: 1632
Ton: b°+2
Glocke 3 ''Maria''
Durchmesser: 1400mm
Gewicht: ca. 1900kg
Gießer: G. B. Kinder, Königsberg
Gussjahr: 1738
Ton: des'+6
Glocke 4 ''Petrus''
Durchmesser: 1200mm
Gewicht: ca. 1200kg
Gießer: J. J. Dornmann, Königsberg
Gussjahr: 1725
Ton: es'±0
Motiv: Wachet auf/Salve Regina
Bilder 1&2: Internet
Rest: GlockenHenry
(c) GlockenHenry 2019
Ich danke Herrn Philipp für die Organisation sowie Jonas und Jörn für den ereignisreichen Tag in Hildesheim!
Untermaiselstein im Oberallgäu St. Ursula - Gedächtnisläuten der Todesstunde Jesu
Katholische Pfarrkirche St. Ursula in Untermaiselstein/Oberallgäu Südbayern/Deutschland
Gedächtnisläuten der Sterbestunde Jesu am Freitag den 19. März 2010 um 11.00 Uhr
Chiesa Santa Ursula Untermaiselstein/Oberallgäu sud Baviera Germania
Plenum Campane 1 - 5 Effetutate ULRICH & WEULE APOLDA & BOCKENEM 1919
Eglise de Saint Ursula en Untermaiselstein/Oberallgäu sud de la Bavière en Allemagne
Plenum Chloches 1 - 5 Cast en ULRICH & WEULE APOLDA & BOCKENEM 1919
Unverhofft kommt oft und: Lass' Dich überraschen!
So kann ich den heutigen Vormittag bezeichnen, denn ganz spontan erhielt ich die Zusage zu einer Turmbesteigung, um das Geläute zu filmen.
Von allen Himmelsrichtungen her ist der gotische Turm der St.-Ursula-Kirche von Untermaiselstein zu sehen. Umrahmt von den noch immer tief verschneiten Bergen begrüßt das Gotteshaus die Menschen gleich am Ortseingang. Sehr interessant ist der Turmaufstieg, denn zuerst geht es die Orgelempore hinauf, um von dort durch eine Tür in den Turm zu gelangen.
Nach etlichen Geschossen erreichte ich die Glockenstube, und war sehr, sehr überrascht, ein vollständig erhaltenes Eisenhartguss-Geläute vorzufinden.
ULRICH & WEULE APOLDA & BOCKENEM 1919 ist an den Glocken abzulesen.
Der massive hölzerne Glockenstuhl und die stattlichen Klangkörper füllen die Glockenstube derart komplett aus, so dass mir nichts anderes übrig blieb, als mich zwischen die Balken und das nördliche Schallfenster hinein zu zwängen, um in einer etwas unbequemen Hocke die Glocken einigermaßen ins Visier zu bekommen. Aus diesem Grunde heraus gibt es diesmal als Zutat ein paar campanologische Verwackler, denn mit dem Einsatz der großen Glocke, machte meine rechte Kniescheibe Bekanntschaft mit dem Glockenstuhl... Nun musste ich versuchen, mich ein wenig in eine andere Position zu bringen, ohne dabei weder das Gleichgewicht, noch die läutenden Glocken, noch den schwankenden Glockenstuhl aus den Augen zu verlieren, was mir dann auch irgendwie gelang! Doch gerade solche unvorhersehbaren Erlebnisse fließen mit hinein in meine enthusiastische Freude, mit der ich immer wieder von Neuem auf die Kirchtürme steige und den Aufenthalt in den Glockenstuben dankbar genieße - wie auch diesmal!
Wenn man genau hinsieht läßt sich sehr gut erkennen, wie die Holzbalken schier millimetergenau ausgekerbt wurden, damit die Glocken ungehindert schwingen können.
Der Brauch, im Oberallgäu das Gedächtnisläuten der Sterbestunde Jesu um 11.00 Uhr abzuhalten, reicht in frühere Zeiten zurück, als freitags um 11 Uhr Andachten gefeiert wurden und zu diesem Anlass mit den (allen) Glocken geläutet wurde.
Mit seinem Alter von 91 Jahren ist dieses 5-stimmige Eisenhartguss-Ensemble zwar nicht gerade historisch, es erzählt aber dennoch von einer sehr wechselhaften, wie leidvollen Menschheitsgeschichte. Nach dem 1. Weltkrieg geschaffen, erhoben diese Glocken ihre Stimmen gegen Unrecht, Menschenverachtung, Mord, Leid, Tränen und unzählbare Einzelschicksale, welche der 2. Weltkrieg und die Wirren der Nachkriegszeit mit sich brachten.
Sie künden aber auch von Hoffnung und Freude und lassen ihre Stimmen erschallen, so auch am heutigen, strahlenden, föhnig-sonnigen Spätwintertag anno Domini 2010.
Mein herzlicher Dank gebührt der Frau Mesnerin, die mir umgehend die Erlaubnis erteilte, um auf den Kirchturm steigen und oben filmen zu können. Mit hinein schließe ich auch den netten Hoigarte anschließend in der Sakristei, der meinen Besuch in Untermaiselstein wunderbar abrundete!
UNTERBRUCH [D] - röm. kath. Kirche St.Mariä schmerzhafte Mutter - Vollgeläute
Es läuten alle vier Glocken der katholischen Kirche St.Mariä schmerzhafte Mutter zu Heinsberg - Unterbruch.
In den Jahren 1869/71 baute man nach den Plänen von Matthias Klein aus Horster-Schelsen eine neue Kirche. Am 22. November 1906 wurde Unterbruch zur Pfarre erhoben. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche zu klein und 1961/62 durch einen Erweiterungsbau vergrößert. Am 27. Oktober 1962 erfolgte die Weihe der Kirche.
Mit anderen Pfarrgemeinden bildet St. Maria Schmerzhafte Mutter heute die Gemeinschaft der Gemeinden (GdG) Heinsberg-Waldfeucht im Bistum Aachen.
Die ursprüngliche Kirche von 1871 wurde als dreischiffige Backstein-Basilika mit einer Apsis erbaut. Der Erweiterungsbau von 1961 wurde als Querhaus an die geöffnete Giebelwand gesetzt. Den Altarraum verlegte man dabei von der Südapsis in den Schnittpunkt zwischen Alt- und Neubau. Die Bauplanung lag in der Hand von Architekt Wilhelm Andermahr aus Wassenberg.
Glockendaten:
1.Maria-Königin-Glocke
Schlagton : f' +0
Gießer : Fa- Petit & Edelbrock, Gescher
Gussjahr : 1989
Gewicht : 992 kg
Durchmesser: 1.132 mm
2.Josefsglocke
Schlagton : a' +1
Gießer : Fa. Petit & Edelbrock, Gescher
Gussjahr : 1989
Gewicht : 488 kg
Durchmesser: 885 mm
3.Mariä-Schmerzhafte-Mutter-Glocke
Schlagton : c'' +2
Gießer : Fa. Petit & Edelbrock, Gescher
Gussjahr : 1989
Gewicht : 284 kg
Durchmesser: 760 mm
4.Bernhardsglocke
Schlagton : d'' +2
Gießer : Fa. Petit & Edelbrock, Gescher
Gussjahr : 1989
Gewicht : 198 kg
Durchmesser: 674 mm
Motiv: Salve Regina
Aufnahme: Sa., 22.06.2019 um 14.45 Uhr - zum Einläuten einer Taufe
Mein Dank geht an die freundliche Küsterin, welche mir das Vollgeläute zur Taufe ermöglichte!
Koblenz-Güls (D), Alte kath. Pfarrkirche St. Sevatius - Vollgeläut-
Alte Pfarrkirche St. Servatius ist eine katholische Kirche in Koblenz. Die ehemalige Pfarrkirche wurde im 13. Jahrhundert im Stadtteil Güls erbaut. Nachdem sie zu klein geworden war, wurde sie nur 160 Meter entfernt durch die 1833−1840 erbaute neue Pfarrkirche St. Servatius ersetzt. Sie trägt das Patrozinium des heiligen Servatius von Tongern.
1. Geschichte
Eine „Kapelle von Golese, vermutlich an der Stelle der alten Servatiuskirche, wurde 775 erstmals in Güls erwähnt. Sie wurde von Erzbischof Lullus mit Erlaubnis Karls des Großen dem Kloster Hersfeld geschenkt. Durch Tausch gelangte sie 1126 an das Servatiusstift in Maastricht, was Erzbischof Balduin von Trier durch die Inkorporation von 1332 ausdrücklich bestätigte. Damit gelangte wahrscheinlich das Servatius-Patrozinium nach Güls. Das Bild des heiligen Servatius erscheint auf dem ältesten Gülser Gerichtssiegel von 1324, das ihn wie auf alten Maastrichter Darstellungen mit einem Schlüssel zeigt.
Im 12. Jahrhundert erfolgte der Bau der alten Servatiuskirche. Die unteren Geschosse des Turms stammen heute noch aus dieser Zeit. Der romanische Kirchenbau stammt aus der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Die Dorfkirche ist der aufwendigste Kirchenbau im Lahn- und Moselgebiet und zeugt von der Zugehörigkeit zu einem reichen Stift. Der Westturm erhielt 1601 eine Turmuhr. Der Chor samt dem großen Chorfenster wurde 1686 erstmals renoviert. Im Jahr 1686 erhielt die Kirche eine Sakristei.
Nachdem die Kirche zu klein geworden war, wurde nach Plänen des Architekten Johann Claudius von Lassaulx 1833--1840 wenige Meter entfernt eine neue Servatiuskirche errichtet. Die alte Kirche wurde danach profaniert und verwahrloste. Der um 1600 von Jesuiten beschaffte Hochaltar wurde 1842 nach Niederberg verkauft. Eine 1932 begonnene Restaurierung wurde im Zweiten Weltkrieg eingestellt. Bei dem Luftangriff auf Koblenz vom 22. Dezember 1944 wurde die alte Kirche beschädigt, das rechte Seitenschiff wurde dabei völlig zerstört. Alleine in Güls kamen 95 Menschen ums Leben. In den Jahren 1958−1961 wurden die Schäden wieder beseitigt.
Nachdem 2005 eine Stiftung gegründet wurde, konnte die alte Servatiuskirche bis 2013 umfangreich restauriert werden.
Glocken
In der ehemaligen Pfarrkirche St. Servatius gab es vier Glocken. Sie stammten aus den Jahren 1387, 1630 und 1745, die vierte Glocke war undatiert. Im Ersten Weltkrieg wurden sie teilweise beschlagnahmt, der Rest wurde 1927 eingeschmolzen.
Die Glockendaten im alte kath. Pfarrkirche
Inschrift der Glocke:
1. Zeil: IAY ETE BENIE EN LAN 1 7 3 7 IAPPARTIEN A OGNEVILLE
2. Zeil: MAIRE ... IAY EV POVR RAPAIN FRANCOIS POINSIGNON AVOCAT
3. Zeil: ALA COVR CAIPTAINE PROVOT CHEF DE POLICE DE VEZELISE GRAND GRIVE DV CONTE DE VAVDEMONT
4. Zeil: ET POVR MARINE DAMS LE MARIE NICOLE VRIOT OVSE AX SR IOSEPH GERAD MAD ET AMODIAREVR AVITREY
Bemerkung: Die Glocke läutete im Kloster Maria Trost. Die Schwestern aus Maria Trost haben die Glocke im Jahr 1986 an die alte kath. Pfarrkirche St. Servatius in Koblenz-Güls verschenkt.
Quellen:
1. Wikipedia: de.wikipedia.org/wiki/Alt-St._Servatius_(Koblenz)
2. Koblenzer Glockendatenbuch
3. Bemaßung und Inschrift von mir.
Buchenberg im Oberallgäu St. Magnus 1. Plenum
Katholische Pfarrkirche St. Magnus in Buchenberg/Oberallgäu Südbayern/Deutschland
Vorläuten zum Osterhochamt (außertourlich mit allen 5 Glocken) Teil 1
Chiesa S. Magnus Buchenberg/Oberallgäu, sud Baviera Germania.
Suonare le campane di Pasqua con tutti - Parte 1
Eglise de S. Magnus en Buchenberg/Oberallgäu, sud de la Bavière en Allemagne.
Sonner les cloches de Pâques avec tous les 5 - Partie 1
Eigentlich sollte zum heutigen Osterhochamt mit der großen Glocke vorgeläutet werden und anschließend das Plenum folgen... Doch zu meiner Überraschung läuteten auch zum Vorläuten alle Glocken, und kurz vor 9 Uhr erklang wieder das Plenum.
Mein Hauptaugenmerk will ich dennoch auf die große Glocke richten, denn um sie geht es in ganz besonderer Weise! Dass sie den zweiten Weltkrieg überlebte ist auf eine wahre Begebenheit zurückzuführen, die in der ganzen Weltgeschichte/Glockengeschichte einzigartig ist:
Wie jeder weiß, gibt es sogenannte Effektenbörsen, wo Wertpapiere ihre Besitzer wechseln; es gab auch schon zu Kriegszeiten in Kempten die süddeutsche Butter- und Käsebörse... ABER eine GLOCKENBÖRSE, das gab es noch nie und nirgends! Sie war eine Erfindung des Kemptener Heimatpflegers Alfred Weitnauer. Per Befehl des Reichsrüstungsbevollmächtigten durfte in jedem Turm nur noch eine einzige Glocke verbleiben. Nun gab es damals auch neu erbaute Kirchen, die überhaupt keine alten Glocken auf dem Turm hatten, sondern ein modernes Geläut. Allen voran Alfred Weitnauer, aber auch den Bürgern und Bauern erschien es widersinnig, beispielsweise eine historisch wertlose Glocke von 1911 als einzige auf dem Turm zu belassen, während man anderwärts wunderschöne, mittelalterliche Glocken abliefern musste, nur weil auf den betreffenden Türmen der historischen Kirchen, eben nur solche alten und schönen Glocken hingen.
Den Pfarrern, die sich zu dieser Zeit immer mittwochs im Katholischen Vereinsheim in Kempten trafen, wurde der Vorschlag gemacht, die neuen Einzelglocken, die nach der Bestimmung bleiben durften, gegen alte Glocken, die anders nicht zu retten wären, auszutauschen. Mit anderen Worten: es mussten die neuen Glocke einer Kirche geopfert werden, um einer alten Glocke aus einer anderen Kirche das Leben zu retten... und: alle machten mit! Die Pfarrer mitsamt den Pfarrangehörigen!
...In stockdunkler Nacht standen die Leute unter der Kirche und schauten erwartungsvoll zum Turm empor. Plötzlich kam stumme Unruhe unter die wartenden Männer. Droben drehte sich aus dem Schallfenster ein Hebebalken heraus, daran eine Glocke schwebte. Einer der Bauern gab mit der Taschenlampe ein Lichtsignal und die Glocke wurde behutsam herab gelassen. Der Balken knarrt, als sei ihm die Last zu schwer und die unten Stehenden traten zur Seite - um sich in Sicherheit zu bringen? - Nein! Sie fuhren einen Wagen voll Heu aus einem dunklen Eck zur Kirche her, und stellten ihn so auf, dass die Glocke auf ihm ankommen musste, falls der Balken brechen oder die Seilen reißen würden. Aber die schwere alte Dorfglocke glitt ruhig und sicher abwärts, ließ sich im Heu nieder und drückte dieses tief auf den Wagenboden. Sie wurde abgehängt und derart mit Heu zugedeckt, dass nichts mehr von ihr zu sehen war. Pferde wurden vor den Wagen gespannt und diese fuhren die Glocke leise zum Dorf hinaus - in Begleitung der Männer...
Auf diese Weise konnten viele wertvolle alte Glocken aus dem 13. bis 18. Jhdt. gerettet werden!!!
Bei den Glocken aus dem 19. Jahrhundert war dagegen kaum etwas zu machen, doch im Raum Kempten ist es Alfred Weitnauer, zusammen mit dem Kemptener Handwerksmeister Peuschel gelungen, durch diese Glockenbörse eine besonders schöne große Glocke, die 1861 in Memmingen gegossen wurde, zu retten: Es ist die große Glocke der St.-Mang-Kirche von Buchenberg, die in diesem und im folgenden Video zu hören und zu sehen ist!
Wie schon eingangs erwähnt, fand das Vorläuten mit allen 5 Glocken statt, und bei diesem 1. Video konnte ich meine Position kaum verändern, weil rechts die Balken des Glockenstuhls waren und ca. 20 cm von meinem Kopf entfernt, die zweitgroße Renaissance-Glocke aus dem Jahre 1539 schwang. Im 2. Video, dass in ca. einer Woche präsentiert wird, gelang es mir gerade noch rechtzeitig einen anderen Standort zu finden, und schon setzte das zweite Plenum ein.
Beim nächsten Mal folgen dann auch weitere Glockendaten, sowie Fotos zum Film! Als Laie darf ich es mir nicht anmaßen, Glockentöne zu bestimmen, doch bei der Zweitgroßen könnte es sich evtl. um ein dorisches d' handeln. Dass die große Glocke in meinem Lieblingston H° läutet, ist einerseits unüberhörbar und außerdem hat es der Gießer sogar selbst auf der Glocke vermerkt! Also etwas, das ich bis dato noch auf keiner Glocke gelesen habe.
Ein herzliches Vergelt's Gott dem Herrn Pfarrer und dem Herrn Mesner für die Möglichkeit, diese geschichtlich so bedeutsame Glocke/Glocken filmen zu dürfen!
Die Altstadt von Wissembourg - Elsass , Frankreich
Wissembourg (deutsch Weißenburg, im lokalen südpfälzischen Dialekt Weisseburch) ist eine französische Stadt im Département Bas-Rhin in der Region Elsass.
Weißenburgs Altstadt ist noch teilweise von Resten der alten Stadtbefestigung umschlossen. Sie ist nördlicher Ausgangspunkt der Romanischen Straße, die im Elsass durch Orte mit Baudenkmälern der Romanik führt. Hier sind es die Abteikirche St. Peter und Paul sowie in Altenstadt die Pfarrkirche aus dem 11./12. Jahrhundert.
Die Abteikirche Saints-Pierre-et-Paul (St. Peter und Paul) ist eine der größten Kirchen des Bas-Rhin außerhalb von Straßburg. Das vorwiegend gotische Gebäude weist noch einen romanischen Glockenturm vom Vorgängerbau (11. Jahrhundert) auf. Im Innern finden sich bemerkenswerte Glasfenster und Wandmalereien aus dem 14./15. Jahrhundert, unter anderem eine elf Meter hohe Darstellung des heiligen Christophorus, sowie eine original erhaltene Orgel von 1766 in einem der prachtvollsten Gehäuse des Elsass. Vom alten Kloster Weißenburg, an dem der Mönch Otfrid von Weißenburg wirkte, ist lediglich ein unvollendeter hochgotischer Kreuzgang übrig geblieben, der als einer der schönsten des Oberrheins gilt. Angegliedert an diesen ist ein ehemaliger romanischer Kapitelsaal, der heutzutage als Seitenkapelle dient.
Die protestantische Pfarrkirche Saint Jean ist ein schlichtes gotisches Gebäude aus dem 15. Jahrhundert im Stile der Bettelordenarchitektur.
Zu den sehenswertesten Gebäuden der Stadt zählen das Salzhaus (15. Jahrhundert) mit seinem auffallenden Dach, das Maison de l’ami Fritz (um 1550, Ort der Dreharbeiten der Romanverfilmung L’ami Fritz) mit seinem aufwändigen Erker und das klassizistische Rathaus (erbaut 1741 bis 1752), ein Hauptwerk des Straßburger Stadtarchitekten Joseph Massol. Das Haus Vogelsberger mit seinem Renaissanceportal stammt aus dem Jahre 1540. In dem Haus am Quai Anselmann lebte der Ordensgründer Charles de Foucauld als Kind für einige Jahre.
Weiden-Glocke Im Dachreiter des Unteren Tores
Es läutet das im Volksmund gennante „Hussitenglöcklein im Dachreiter des unteren Tores.
Schlagton: b
Gießer: ?
Aufnahmedatum: 11.09.2016
HILDEN [D] - evang. ref. Reformationskirche - Hoffnungsglocke (f¹)
Es läutet die Hoffnungsglocke der evangelischen Reformationskirche zu Hilden.
Im 14. Jahrhundert erhielt die Kirche eine Sturmglocke.
Die früheren drei Läuteglocken aus Bronze (große Sturmglocke, mittlere Mittagsglocke und kleine Armesünderglocke) wurden 1821 auf dem ehemaligen Friedhofsgelände neben der Kirche gegossen. Die größte Glocke musste 1891 umgegossen werden, weil sie einen Sprung bekommen hatte. Sie wog 1.795 kg.
Während des Ersten Weltkriegs, kurz nach dem 22. Juli 1917, wurden die große und mittlere Glocke beschlagnahmt und noch im Turm zerschlagen, um sie anschließend zu Rüstungszwecken einzuschmelzen. 1919, nach Ende des Weltkriegs, wurden dann neue Glocken bei der Firma „Bochumer Verein für Gußstahlfabrikation“ aus Stahl bestellt. Die Glocken wiegen insgesamt 4.600 kg. Die größte Glocke hat einen Durchmesser von 1,73 m und wiegt 2.250 kg. Um ihr Platz zu machen, wurde die letzte alte Glocke, die kleine Bronzeglocke (Armesünderglocke) verkauft. Der inflationsbedingt hohe Kaufpreis für die Glocken von 60.000 Mark wurde durch Spenden eingesammelt und bar bezahlt.
Wegen des hohen Gewichts der neuen zwei Meter hohen Stahlglocken bekam der Kirchturm einen eisernen Glockenstuhl. Er wiegt allein schon 3.500 kg. Am 28. November 1920 wurden die neuen Glocken geweiht. Die jetzigen drei Stahlglocken (von 1920) aus Bochum tragen die Aufschrift „Glaube - Liebe - Hoffnung“. Sie sind in h°, d', f' gestimmt. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Glocken nicht eingezogen, weil sie aus Stahl waren. Sie erlitten keine Kriegsschäden. Glockenmotiv ist ein verminderter Dreiklang oder Tritonus.
Aufnahme: Do., 27.12.2018 um 12.01 Uhr
Eckarts/Oberallgäu St. Peter & Paul - Plenum
Katholische Pfarrkirche St. Peter und Paul in Eckarts/Oberallgäu - Südbayern/Deutschland
Plenum zum Sonntagsamt
Nur ein paar hundert Meter südlich der Eckartser Pfarrkirche, erhob sich einst eine Trutzburg - intra muros castri Werdenstein - die Stammsitz der Herren von Werdenstein war und erstmals 1239 mit Hildebrand von Werdenstein in Erscheinung tritt. Zu Beginn des 15. Jhdt. begab sich das Geschlecht derer zu Werdenstein unter den Schutz des Hauses Habsburg, um sich gegen das mächtige Kemptener Fürststift, sowie den machthungrigen Grafen von Montfort behaupten zu können, der seit 1457 die Burg Werdenstein belagert hatte. 1469 wurde eine, innerhalb der Burgmauern stehende Kapelle St. Georg, durchden Konstanzer Weihbischof Frater Thomas geweiht. 1469 wurde eine, innerhalb der Burgmauern stehende Kapelle St. Georg, durch den Konstanzer Weihbischof Frater Thomas geweiht. Obwohl im Jahre 1525 die Burg von den Bauern gestürmt und geplündert wurde, verlagerten die Werdensteiner erst 1659 ihren Hauptsitz nach Delmensingen bei Ulm, um dennoch weiterhin bis zum Jahre 1785 auf der Burg einen Amtssitz als sporadisch genutztes Sommerdomizil zu unterhalten, bevor im selben Jahr Burg und Herrschaft durch Kauf an den Grafen von Königsegg-Rothenfels kamen, der den Verfall der Burg sträflich-mutwillig herbeiführte.
Als Stifter der Pfarrkirche St. Peter und Paul ist wohl der zwischen 1280 und 1297 genannte Heinrich von Werdenstein anzusehen. Das Langhaus dürfte aus dem 14./15. Jahrhundert stammen, der Turm ist spätgotischer Bauart. Unter dem Chor liegt die Gruft der Herren von Werdenstein.
Als die Heimsuchungen des 2. Weltkriegs auch im Allgäu wüteten, war es dann soweit, dass auch in Eckarts bereits alle Glocken vom Turm abgenommen waren; auch die barocke Patronatsglocke! Dem unerschütterlichen Einsatz eines Mannes ist es jedoch zu verdanken, dass sie nicht mit abtransportiert wurde, sondern wieder auf den Turm hinauf gezogen werden konnte. 1960 erhielt der Kemptener Glockengießermeister Engelbert Gebhard den Auftrag, 3 zusätzliche Glocken für Eckarts zu gießen. Wie seine Glockengießer-Kollegen aus der Barockzeit, arbeitete auch Engelbert Gebhard mit einer breiten Palette an Modeln, die genauso unterschiedlich waren, wie seine Aufträge! Je nachdem ob es galt, ein altes Geläute/eine historische Einzelglocke zu ergänzen oder ein komplettes, neues Ensemble zu gießen.
Die Muttergottes welche auf einem Wolkenmeer schwebt, zusammen mit dem fröhlichen Jesuskind auf ihrem Arm, gibt der Glocke Nr. 3 des Eckartser Geläutes, ein durchaus barockes Gepräge, und der hl. Georg auf der zweitgroßen Glocke, mit seiner fein ziselierten Ritterrüstung, zusammen mit dem geschuppten Drachen zu seinen Füßen und der Lanze, würden jeder historischen Glocke zur Ehre gereichen!
Vor zwei Jahren wurde die ganze Anlage vorbildlich restauriert: Die barocke Patronatsglocke wurde mit neuen Eisenbändern an ihrem alten Holzjoch befestigt und die 3 Engelbert-Gebhard-Glocken erhielten neue, gerade Holzjoche. Wo es nötig war, wurden auch die Schwungräder erneuert und zu guter Letzt wurden alle vier Glocken mit neuen, ästhetischen Rundballenklöppel bestückt!
Ausführliche Informationen über die barocke Patronatsglocke, sowie eine Turm-Innenaufnahme mit dem solistischen Läuten dieser Glocke, gibt es im Kirchenglocken-Video 16
Für die Turmbesteigung und die Möglichkeit des Filmens, sage ich ein herzliches Dankeschön dem Herrn Dekan und der Mesnerfamilie!
Restaurierung Heiligen-Geist-Kapelle
Die Restaurierung der Heiligen Geist Kapelle schreitet weiter voran. Im Zuge der Innenarbeiten wurden viele neue Erkenntnisse über den Sakralbau gewonnen.
Ulm St. Georg (Vollgeläut)
Die Kirche St. Georg in Ulm wurde als katholische Garnisonkirche in den Jahren 1902 bis 1904 südlich des „Alten Friedhofs an der Olgastraße durch den Architekten Max Meckel erbaut. Heute ist sie die Pfarrkirche der 1920 errichteten katholischen Pfarrgemeinde St. Georg. Das Eigentum an der Kirche ging 1962 von der Bundesrepublik Deutschland auf die Pfarrgemeinde über.
Im 86 Meter hohem Turm hängen nur 3 Glocken
Glocke 1: Christus dem König Geweiht (cis¹)
Glocke 2: Marienglocke (dis¹)
Glocke 3: St. Georgglocke (fis¹)
Der Kirchturm ist zurzeit Eingerüstet.
EmsRadweg zur Nordsee #2 ????▶Rheda-Wiedenbrück, Marienfeld, Harsewinkel [RADREISE / RADTOUR DOKU]
#radtour #radtourenGehle #EmsRadweg
Die Radreise bis zur Nordsee auf dem #Emsradweg geht weiter von Rietberg, vorbei am NSG Emssee nach Wiedenbrück und Rheda.
1970 wurde aus den beiden Städten Rheda und Wiedenbrück, sowie den Dörfern Batenhorst, Lintel und St. Vit die Doppelstadt #Rheda-Wiedenbrück gegründet.
Die drei Mühlräder in Wiedenbrück erinnern an die „Neue Mühle“, auch Strothjohanns Mühle genannt.
Der ca. 3 km lange Landesgartenschaupark die Flora Westfalica von 1988 verbindet die beiden historischen Orte Wiedenbrück und Rheda.
Sehenswert sind das imposante Wasserschloss mit der Mühle, dem gepflegten Anwesen, dem prachtvollen Schlossgarten, der Rosengarten mit dem EmsHaus und die vielen schönen Fachwerkhäuser der historischen Stadt.
Auf der Weiterfahrt Richtung Marienfeld durchfahren wir das NSG Boomberge.
Die Klosteranlagen Marienfeld im gleichnamigen Ortsteil von Harsewinkel sind ein beliebter Ort der Ruhe und Einkehr.
Das Zisterzienserkloster wurde 1185 gegründet und war bis zu seiner Auflösung 1803 eines der bedeutendsten Klöster in Westfalen.
Die über 800 Jahre alte spätromanische Abteikirche des Klosters ist ein herausragendes Baudenkmal und steht unter Denkmalschutz.
Harsewinkel, die Mähdrescherstadt ist eng verbunden mit der Firma Claas, ein international bekannter Landmaschinenhersteller und Erfinder des ersten selbstfahrenden Mähdreschers ohne Zugmaschine, das war eine Pionierleistung.
Und im Ortsteil Greffen, direkt am Emsradweg finden wir ein ganz besonderes Lebenswerk von Christa und Heiner Beckmann.
Mit viel Engagement haben die beiden leidenschaftlichen Sammler über 200 Motorräder zusammen getragen.
Hier kann man doch wirklich nicht vorbeifahren. Ein Besuch lohnt sich.
Lasst Euch begeistern von dem privaten #Motorradmuseum und der unnachahmlichen Christa Beckmann, die zu jedem Motorrad eine Geschichte erzählen kann.
Es war mal wieder wunderschön, ????
wir sagen Euch auf Wiedersehen, ????
wenn`s dann wieder weitergeht ????????
hier auf dem EMSRadweg.
???? Hinweis:
Wer keinen Film ???? verpassen möchte, kann unsern Kanal kostenfrei ????▶abonnieren und
wer zusätzlich die kleine Glocke ???? aktiviert, bekommt eine Nachricht zu den neusten Videos.
???? Wegverlauf EmsRadweg:
???? Video#1 Infozentrum-EmsQuellen-Abstecher zur Ems-Erlebniswelt-Hövelhof-Steinhorster Becken-Rietberg= 38 km
????Video#2 Rietberg-Wiedenbrück-Rheda-Marienfeld Harsewinkel-Greffen=40 km
????Video#3 Greffen-Warendorf-Müssingen-Einen-Telgte-Dortmund-Ems-Kanal-Gelmer=53 km
????Video#4 Dortmund-Ems-Kanal(KÜ)-Gimbte-Greven-Pentrup-Emsdetten-Rheine-Bentlage-Salzbergen=63 km
????Video#5 Salzbergen-Mehringen-Emsbüren-Gleesen-Hanekenfähr-Lingen-Altenlingen=33 km
????Video#6 Lingen-Geeste-Großhesepe-Abstecher zum Moormuseum-Kleinhesepe-Meppen-Schleuse Hüntel bei Haren=55 km
????Video#7 Schleuse Hüntel-Haren-Landegge-Hilter-Lathen-Düthe-Steinbild-Walchum-Dörpen-Heede-Aschendorf=47 km
????Video #8 Aschendorf-Papenburg-Leer-Ditzum (Fähre Ditzum-Petkum)-Emden=63 km
????Gesamtstrecke ohne Abstecher=375 km
???? Musik: YouTube Audio-Bibliothek
???? Video: Standard-YouTube-Lizenz
???? Die schriftliche datenschutzrechtliche Einwilligungserklärung der Beteiligten zur Foto- Video- Interviewveröffentlichung liegt vor.
???? GPX 2019:
Saint Ulrich in Altenstadt an der Route Romane
Saint Ulrich in Altenstadt - Der Beginn der elsässer Route Romane - Straße der Romanik - Wenige Kilometer von Weißenburg entfernt, in Altenstadt, heute ein Ortsteil der Gemeinde Wissembourg, finden wir das erste rein romanische Bauwerk an der Strecke der elsässer route romane, die Kirche St. Ulrich aus dem 11. und 12. Jahrhundert. Deren Westturm birgt ein bemerkenswertes Portal, dessen reichgeschmückter Sturz aus dem 11. Jahrhundert Seltenheitswert besitzt. Die sieben umrankten Medaillons erinnern an koptische Stoffe und eine Inschrift besagt, dass jeder Besucher der Kirche vor Eintritt erst die Erlaubnis des Abtes Liuthard einholen solle. Das ist heute nicht mehr möglich, denn Liuthard von Weißenburg stand dem Benediktinerkloster Sankt Ulrich in Altenstadt im ersten Drittel des 11. Jahrhunderts vor.