Leo Winkel (* 15. September 1885 in Köln; † 12. März 1981 in Duisburg) war ein deutscher Konstrukteur. Nach einem Architekturstudium arbeitete er erst als Baumeister (heutige Berufsbezeichnung Architekt/Bauingenieur) bei der Gewerkschaft Deutscher Kaiser, einer Grube in Hamborn und ab 1916 bei der Thyssen AG in Hamborn, bis er seine eigene Firma gründete.
Bis zur Gründung seiner eigenen Firma baute Winkel für Thyssen Werksanlagen und Werkswohnungen. Bekannt wurde er aber für seine Luftschutztürme. Weil seine Arbeit kriegswichtig war, wurde er nicht zum Kriegsdienst eingezogen.
Er entwarf die nach ihm benannten Luftschutztürme der Bauart Winkel, bei denen es sich um Hochbunker handelt. Diese Spitzbunker werden im Volksmund auch Betonzigarre oder Zuckerhut, im Englischen ant hill bunker (Ameisenhügel-Bunker) genannt. Am 18. September 1934 wurde die Konstruktionsidee für Winkel als Patent mit der Nummer 568344 im Reichspatentamt registriert. Die Firmenanmeldung Winkel & Co. Duisburg zum Bau von Luftschutztürmen datiert vom 31. Dezember 1936. Das Gründungskapital betrug 15.000,- RM. Die Winkeltürme, die je nach Auslegung bis zu über 600 Personen fassten, wurden von der Firma entwickelt und nach Lizenzvergabe auch von zwölf führenden großen Bauunternehmen Deutschlands errichtet. Es wurden rund 200 Winkeltürme erbaut. Sie stehen heute, soweit sie erhalten sind, zum größten Teil unter Denkmalschutz. Auf dem ehemaligen Gelände des Oberkommandos des Heeres haben insgesamt neunzehn Winkel-Luftschutztürme der frühen, schlanken Bauform existiert, von denen in den Jahren 1947 und 1953 zwölf gesprengt wurden. Die bisher letzte Sprengung auf dem Areal fand 1997 statt. Einer der Türme ist heute Teil des Garnisonsmuseums und kann besichtigt werden. Die anderen noch erhaltenen Türme und Überreste der gesprengten Bauwerke auf dem Gelände finden sich überall zwischen den ehemaligen Kasernenblocks und sind zumindest von außen zugänglich.