Der Kaufbeurer Fünfknopfturm im Frühling
Der Fünfknopfturm ist das Wahrzeichen der Stadt Kaufbeuren. Der Turm wurde um 1420 errichtet, ist Teil der ehemaligen Stadtbefestigung und diente für Jahrhunderte als Feuerwachturm.
Gemeinsam mit der Stadtmauer, der St. Blasius-Kirche und dem Klosterberggarten bildet er ein einzigartiges Ensemble oberhalb der Altstadt.
Bis zum Frühjahr 2014 war der Turm viele Jahrzehnte lang bewohnt.
Facebook:
Pinterest:
Vimeo:
YouTube:
KLICK DICH REIN!
Das Tänzelfest in Kaufbeuren Umzug Teil2 2017. 07.17
Das Tänzelfest in Kaufbeuren 2017
Das Tänzelfest in der Altstadt von Kaufbeuren ist das älteste historische Kinderfest Bayerns. Das Tänzelfest beginnt zwei Wochen vor Beginn der bayerischen Sommerferien mit dem historischen Lagerleben am Freitag und Samstag. Der erste Sonntag und Montag ist den beiden historischen Festumzügen, bei denen über 1.600 Kinder die Geschichte ihrer Stadt darstellen, vorbehalten. Am zweiten Sonntagabend dürfen Sie sich auf das Brilliantfeuerwerk freuen.
Kaufbeuren, um 740 als fränkischer Militärstützpunkt gegründet und um 1112 erstmals urkundlich erwähnt, wurde im 13. Jahrhundert Reichsstadt und gelangte im Spätmittelalter zu beachtlichem Wohlstand. Davon zeugen heute noch imposante Bauten wie die Stadtmauer und die Kirchen St. Martin und St. Blasius.
Die Kaiser-Max-Straße erinnert an Kaiser Maximilian I., der während seiner Regierungszeit (1493 bis 1519) häufig zu Gast in Kaufbeuren war.
Der Film stammt von Karlheinz Chmiel. Copyright by Karlheinz Chmiel 2017.
Lindenberg im Allgäu (D - BY) Die Glocken der Stadtpfarrkirche St. Peter und Paul
Mit insgesamt sieben Glocken G°-A°-c'-d'-e'-g'-a' besitzt die neue Pfarrkirche St.Peter und Paul zu Lindenberg nicht nur eines der schönsten, sondern mit über 18t Gesamtgewicht auch größten Geläute Süddeutschlands. Die Glocken stammen aus dem Jahre 1948 und wurden von der Glockengießerei Petit&Edelbrock in Gescher gegossen.
Im zweiten Weltkrieg ging das Geläut der neuen Stadtpfarrkirche Lindenberg bis auf die kleinste Glocke komplett verloren. Aufgrund günstiger Finanzen konnte man sich jedoch bereits kurz nach dem Krieg Gedanken über eine Wiederbeschaffung von Glocken machen. Das neue Geläut sollte jedoch das Vorkriegsgeläut noch übertreffen. Gute zwei Jahre nach dem Krieg trauten sich allerdings nur wenige Gießereien zu, dieses Mammutprojekt zu stemmen. So fiel die Wahl schlussendlich auf die Glockengießerei Petit&Edelbrock in Nordrhein-Westfalen, die nicht nur bereit war alle Glocken sofort in Angriff zu nehmen, sondern auch eine schwere Rippe zu verwenden. Dies war für diese frühe Nachkriegszeit äußerst untypisch.
So entstand im Jahre 1948 unter Abgabe der kleinen Glocke nicht nur eines der größten, jemals nach dem Krieg gefertigten Gesamtgeläute, es handelt sich dabei um ein klanglich besonders überzeugendes Geläut.
[...Noch wichtiger ist, dass der Glockengießer durch Verwendung erstklassiger Bronze und einer erstklassigen Rippe eine Ausgewogenheit des Klangbildes erreicht hat, wie es vollkommener kaum gedacht werden kann. [...] Man muss in der Tat auf die großen Meister der Vergangenheit zurück greifen wenn man auf Vorbilder treffen will, die der Qualität der Lindenberger Glocken entsprechen...]
Mit diesen Worten beschreibt der damalige Glockensachverständige des Bistums Mainz Paul Smets 1949 das Geläut der Stadtpfarrkirche Lindenberg. Er war mit seiner Euphorie nicht alleine. Auch der damals zuständige und oft überkritische Glockensachverständige Paul Kuen war voll des Lobes für das neue Geläut. Der Oberlehrer aus Sulzberg bei Kempten beschrieb das Geläut als klanglich überragend, wunderbar ausgeglichen und wohl das beste was er jemals gehört habe.
So wurde dieses Geläut weit über Lindenberg hinaus bekannt. Viele Gemeinden bestellten sich folgend ebenfalls Glocken aus Gescher. Darunter unter anderem: Maria-Thann; Stiefenhofen; Wilpolsried und Ratzenried, nur um eine Auswahl zu nennen.
Im Jahre 1995 versagte der großen, 6,4t schweren Glocke in Folge eines Risses die mächtige Stimme. Aufgrund des Gussjahres, der Logistik und ungeklärten Rahmenbedingungen entschied man sich für einen Neuguss, der fast 50 Jahre später wieder in Gescher gefertigt werden sollte.
Der Guss misslang jedoch zweimal. Der dritte Guss endlich war zwar intakt, passte aber klanglich nicht vollkommen zum bestehenden Geläut. Aufgrund der außerordentlichen Klangqualität dieser Glocke entschied man sich dennoch, diese Glocke in das Geläut zu übernehmen. Im Jahre 1996 gegossen feiert diese große Patronatsglocke [1] dieses Jahr ihr zwanzigjähriges Bestehen. Bis heute ist die alte G° vor den Türen der Gießerei in Gescher zu bewundern.
Die wegen ihrer Größe und ihres Aussehens liebevoll Dom des Westallgäus genannte neue Pfarrkirche St.Peter und Paul ist ein Werk des frühen 20. Jahrhunderts. Nachdem die alte Pfarrkirche St.Aurelius [11:30] zu klein geworden war konnte dank fleißiger Spenden der Lindenberger Bürger ein neues Gotteshaus erdacht werden.
Unter großer Anteilnahme der gesamten Region wurde am 8.September 1912 der Grundstein für die große Kirche mit 1000 Sitzplätzen gelegt. Die Bauarbeiten schritten rasch voran. So konnte die Kirche schon im August 1914 geweiht werden.
Bis heute ist die mächtige Doppelturmfassade das Wahrzeichen der Stadt.
Eine umfassende Rennovation konnte zu den Osterfeierlichkeiten 2014 abgeschlossen werden und lässt die Kirche wieder im prächtigen Glanz erstrahlen.
Ich möchte mich beim engagierten Mesmerteam und dem Herrn Pfarrer für die Ermöglichung dieser Aufnahme bedanken !
Ottobeuren (D - BY) Die Glocken der Basilika St. Alexander und St. Theodor
Die beiden Türme der Basilika Minor in der Allgäuer Marktgemeinde Ottobeuren trägt ein Großgeläut aus den Glocken G°-B°-c'-d'-f'-g'-a', welches ein bedeutendes Werk der frühen Nachkriegszeit darstellt. Gegossen wurde ein Großteil der Glocken bei der Glockengießerei Johann Hahn in Landshut.
Nach dem zweiten Weltkrieg blieben von umfangreichen Vorgängergeläuten nur noch drei Glocken für die Basilika Ottobeuren übrig. Es handelte sich hierbei um zwei Glocken der Biberacher Gießhütte Vollmer und eine Glocke von 1926. Bereits im Jahre 1945 konnte man über die Wiederbeschaffung eines Geläutes nachdenken, das jedoch wesentlich größer ausfallen sollte als noch das Vorkriegsgeläut. Aufgrund eines glücklichen Umstandes hatte man da bereits Zugang zu einem nicht unerheblichen Vorrat an Glockenbronze.
So wurde bereits im Januar 1946 eine neue große Glocke [1] in Auftrag gegeben. Wie ihre Vorgängerin Hosanna genannt, sollte sie bei einem Glockengewicht von 5t und dem Schlagton G° das Fundament für das kommende Geläute bilden, das aufgrund der immer noch schwierigen Situation später gefertigt werden sollte. So goss die Glockengießerei Johann Hahn im Jahre 1947 die erste Bronzegroßglocke nach dem Krieg überhaupt, die mehr als 3,5t auf die Waage brachte. Die Verwirklichung dieses Projektes stand vor diversen Schwierigkeiten, von denen die Reglementierung der Bronze als Kriegswichtiges Material wohl die schwerwiegendste war. Mithilfe von vielen Spenden und Konzerten in der Basilika konnte dieses Mammutprojekt schließlich abgeschlossen werden. Bis heute erklingt die große Glocke [1] nach einem Basiliakonzert eine Zeit lang solistisch!
Im Jahre 1948 wurden dann die übrigen sechs Glocken [2+3+4+5+(6)+7] bestellt, wozu die Glocke von 1926 eingeschmolzen und die Glocken der Biberacher Gießhütte verkauft werden sollten. Da jedoch die neugegossene Glocke (6) nicht überzeugte behielt man zum Glück zumindest die kleinere Glocke [6] aus Biberach, die vom Klang her besser zum neugegossenen Geläute passte.
Im Jahre 1985 raubte ein Gussfehler der Glocke (5) aus Landshut endgültig die Stimme. Sie wurde im folgenden Jahr von der Glockengießerei Bachert in Kochendorf zur heutigen Glocke [5] umgegossen.
Weitere Details können auf folgender Seite nachgelesen werden: [
Die großangelegten Sanierungsmaßnahmen in der Basilika zwischen 2005 und 2015 brachten erhebliche Schäden zu Tage, die zweifelsfrei auf das Glockengeläut zurückzuführen waren. Durch die ungünstige Schwungrichtung der Glocken zum Kirchenschiff, rissen die Schwungkräfte der Glocken stark an der Gewölbestruktur. Durch Gegengewichte mussten die Schubkräfte der vier großen Glocken deutlich vermindert werden. Der Klangeindruck des Gesamtgeläutes leidet merklich unter den neuen Armaturen, hat sich aber glücklicherweise seine mächtige Ausstrahlung besonders vor der Basilika bewahren können!
Die Basilika Ottobeuren ist neben der Basilika Weingarten und dem Zwiefalter Münster wohl eine der beeindruckensten Barockbauwerke überhaupt. Der gewaltige, fast als Zentralbau angelegte Raum, wurde 1736 von Simpert Krämer begonnen und Johann Michael Fischer bis 1766 vollendet. Die Klosterkirche ist wohl die Vollendung des schwäbischen Rokoko und mit Sicherheit einer der schönsten Kirchenbauten überhaupt. Die Basilika feiert dieses Jahr ihr 250-jähriges Weihejubiläum.
Initiator des Neubaus der damals gesamten Klosteranlage war der Wangener Rupert Neß, der als 52. Abt des Benediktinerstifts eine repräsentative Anlage wünschte. Die Vollendung der begonnen Arbeiten hatte er persönlich leider nicht mehr erleben dürfen. Er verstarb im Jahre 1740.
Ich möchte mich bei den Verantwortlichen der Basilika Ottobeuren für die Ermöglichung dieser Aufnahme herzlich bedanken !
Augsburger Bischöfe bei der Frühjahrsvollversammlung in Münster
Das erste Treffen deutscher Bischöfe fand 1848 in Würzburg statt. Kirchenrechtlich verankert wurde die deutsche Bischofskonferenz aber erst 1966 während des Zweiten Vatikanischen Konzils. Zweimal im Jahr treffen sich die Bischöfe und Weihbischöfe der 27 deutschen Diözesen. Wir haben die Augsburger Bischöfe bei der Frühjahrsvollversammlung in Münster getroffen.
Missen/Oberallgäu Kath. Pfarrkirche St. Martin & St. Barbara
Kath. Pfarrkirche St. Martin & St. Barbara
Missen/Oberallgäu -- Südbayern, Deutschland
1. Plenum Video (HD 1280 x720)
2. Fotopräsentation des Geläutes und der Pfarrkirche
Es gibt Hinweise, dass die Missener Pfarrkirche schon in früheren Zeiten ein Geläute besaß; eine ausführliche Aufzeichnung über die ältesten bekannten Glocken aus dem 16. Jhdt. verfasste anno 1856 der Missener Pfarrer Franz Josef Höß für das Bischöfliche Ordinariat in Augsburg:
Glocke 1, gegossen 1564 von Gregorius Löffler und seinem Sohn Hanns Christoph
Glocke 2, gegossen 1566 von Hanns Löffler
Glocke 3, gegossen 1598 von Leonhard Ernst
Glocke 4, gotische Glocke ohne Inschrift/Datierung
Diese 4 Glocken wurden 1866 als Kanonenrohstoff für den „Bruderkrieg Bayern/Österreich gegen Preussen, eingeschmolzen.
1867 wurde eine große, 40 Zentner schwere Martinsglocke von Johann Hermann in Memmingen gegossen. 1868 wurden 3 weitere Glocken von dem selben Glockengießer angeschafft.
Bis auf die Josefsglocke mussten die anderen 3 Glocken 1918 zu Kriegszwecken abgeliefert werden.
1924 wurde eine neue große St.-Martinsglocke in Auftrag gegeben, die von Meister Andreas Hirt in Kempten gegossen worden ist.
1942 wurden sämtliche Glocken -- auch die 1510 für die Wolfgangskapelle gegossene Glocke -- abgenommen. Ob die vorhin erwähnte Josefsglocke von 1868 verschont wurde, ist nicht gesichert?!
1950 wurde Engelbert Gebhard mit dem Guss von 4 neuen Glocken beauftragt; am 15. Oktober fand ihre Weihe statt!
Glocke 1 - Hl. Martin & Hl. Barbara -- Ton: H° - Gewicht: ca. 2,7 Tonnen.
Schulterinschrift zwischen 2 Stegen: MICH GOSS MEISTER E. GEBHARD IN KEMPTEN 1950
Flankenrelief 1: Die Mantelteilung des hl. Martin mit dem Bettler
Flankenrelief 2: Die hl. Barbara mit Schwert, Kelch und Hostie
Flankeninschrift: HL. SCHUTZPATRONE MARTIN UND BARBARA BEHÜTET UNS IM LEBEN UND IM STERBEN
Glocke 2 -- Maria Immaculata -- Ton: Dis1 - Gewicht: ca, 1,9 Tonnen.
Schulterinschrift zwischen 2 Stegen: MICH GOSS E. GEBHARD IN KEMPTEN 1950
Flankenrelief: Maria Immaculata
Flankeninschrift: MEIN UNBEFLECKTES HERZ WIRD SIEGEN!
Glocke 3 -- Hl. Stephanus & Gefallenen-Gedächtnis-Glocke -- Ton: Fis1 -- Gewicht: ca. 950 kg.
Schulterinschrift zwischen 2 Stegen: MICH GOSS E. GEBHARD IN KEMPTEN 1950
Flankenrelief 1: Hl. Stephanus
Flankenrelief 2: Ein Engel, der in der rechten Hand ein Kreuz emporstreckt und seinen linken Arm auf einen verwundeten Soldaten legt. (Dieses Relief ist auch auf der großen Glocke von Jungholz/Tirol zu sehen, und außerdem befand es sich auf der beim Brand zerstörten großen Glocke von Wald!)
Flankeninschrift: ZUM GEDÄCHTNIS DER GEFALLENEN U. VERMISSTEN DER BEIDEN WELTKRIEGE 1914 -- 18 U. 1939 -- 45.
Glocke 4 -- Hl. Josef -- Ton: Gis1 -- Gewicht: ca. 500 kg
Schulterinschrift zwischen 2 Stegen: MICH GOSS E. GEBHARD IN KEMPTEN 1950
Flankenrelief: Hl. Josef mit dem Jesuskind und einer Lilie
Flankeninschrift: KOMMET ALLE ZUM NÄHRVATER JOSEF!
Alle Glocken sind mit Ulrich'schen Kronenhenkeln bekrönt.
Abgesehen von ihrem majestätischen Klang, besticht die große Glocke durch die Dreidimensionalität ihrer Reliefs, was ich in der anschl. Fotopräsentation so „wirkungsvoll wie möglich darzustellen versuche!
Mein aufrichtiger Dank gebührt dem Herrn Pfarrer, sowie dem Mesner-Ehepaar!
Eintürnen (Bad Wurzach) (D - BW) Das Festgeläut der Glocken von St. Martin in Eintürnenberg
Die Wallfahrtskirche St.Martin in Eintürnerberg besitzt ein Geläut aus den sechs Glocken c' -es' -f'~as'~b'~des''. Es handelt sich dabei um ein für die Region und die Platzverhältnisse im Turm sehr mächtiges und vielstimmiges Geläut. Das Video zeigt das Gottesdiensteinläuten eines hohen kirchlichen Festtages in Eintürnenberg.
Hochfestprogramm:
0:50 Erstes Vollgeläut mit [6:00] Zeichenläuten der großen Glocke: c' -Glockengießerei Bachert (Heilbronn)-1973
8:10 Zweites Vollgeläut (Außenaufnahme mit Vorstellung der Glocken von Eintürnenberg)
11:55 Letzter Aufruf zum Gottesdienst mit den Glocken 4+5+6
14:30 Läuten zum Einzug mit der großen historischen Glocke 2: es' -Glockengießer Peter Ernst (Lindau)- 1692
Die ältesten beiden Glocken des Geläuts [2+4] stammen aus der Barockzeit. Die Chronik berichtet, dass nach dem dreißigjährigen Krieg und der folgenden Pestepidemie nur noch ein Häuflein Menschen mehr in der zuvor so prosperierenden Region lebten. Von den Fürsten zu Wolfegg und Waldburg wurden daher Menschen aus Vorarlberg und der Schweiz beworben, sich in dieser Region eine neue Existenz aufzubauen. Unter ihnen war auch der Pfarrer Pfarrer Jakob Thuelli. Ihm ist vor allem der Wiederaufbau der ausgebrannten Wallfahrtskirche zu Eintürnenberg zu verdanken. Ebenfalls auf seine Veranlassung hin wurden bei der Glockengießerfamilie Ernst in Lindau zwei Glocken bestellt. Die Ältere ist die ehemals große Glocke [2] aus dem Jahre 1692. Zwei Jahre später konnte die Wetterglocke [4] gegossen werden. Im Jahre 1697 konnten die neuen Glocken geweiht und zum ersten mal vom aufgestockten Turm der Pfarrkirche erklingen.
Nach dem zweiten Weltkrieg waren es auch nur ebendiese beiden Glocken, die wieder aus den Sammellagern zurückkehrten. Im Jahre 1972 wurde das Geläut schließlich durch die Glockengießerei Bachert um drei Glocken [3+5+6] ergänzt. Im folgenden Jahr kam noch die große Glocke [1] hinzu. Die beiden kleineren Glocken [5+6] sind auf die kleinere der beiden historischen Glocken [4] abgestimmt und stehen sehr erhöht, während die Glocken [1+3], auf die historische Glocke [2] abgestimmt, nur minimal erhöht stehen. Diese sechs Glocken sind heute das zahlenmäßig größte Geläut der Stadt Bad Wurzach.
Das Geläut verfügt dank den barocken Glocken und dem etwas herben Einschlag der modernen Glocken über großen Wiedererkennungswert. Es ergibt sich trotz der offenkundig verzogenen Schlagtonlinie ein außergewöhnlich homogenes Klanggebilde.
Malerisch in der oberschwäbischen Endmoränenlandschaft auf einer Anhöhe gelegen erhebt sich die Wallfahrtskirche St.Martin. Der heutige Kirchenbau ist der Nachfolger einer Kirche aus dem 11. Jahrhundert. Damals war die Gemeinde erstaunlich wohlhabend und wurde von den Fürsten von Wolfegg gefördert.
Im 14. Jahrhundert wurde eine gotische Kirche errichtet, die bis heute noch die überwiegende Bausubstanz der Kirche bildet. Nach Zerstörungen im 30-jährigen Krieg wurde die Kirche modernisiert und barock ausgestattet. Dabei erhielt der Glockenturm die neue Glockenstube in der Form eines Oktogon und seine heute charakteristische Zwiebelhaube. Im 18. Jahrhundert wurde die Inneneinrichtung erneut signifikant umgebaut. Aus dieser Zeit kam auch die Martinusreliquie nach Eintürnenberg, die Mittelpunkt einer Wallfahrt und des Martinusrittes wurde.
Ich möchte mich bei den Verantwortlichen der Gemeinde Eintürnenberg für die Ermöglichung der Aufnahme herzlich bedanken !
Bad Wurzach (D - BW) Die Glocken der Stadtpfarrkirche St. Verena
Ausschließlich historische #Glocken bilden das #Geläut der Stadtpfarrkirche St.Verena zu Bad Wurzach. Das Geläut erklingt in der ungefähren Disposition des'-f'-as'-h' .
Die älteste Glocke [3] der Stadtpfarrkirche wurde in einem Zeitraum zwischen 1300 und 1325 gegossen. Sie stammt aus der Biberacher Gießhütte.
Gute 250 Jahre jünger ist die große Wetterglocke [1]. Auch sie wurde in der Biberacher Gießhütte gefertigt und stammt aus dem Jahre 1563. Dass diese Glocke noch erklingt grenzt an ein Wunder, da der Glockenmantel von verschiedenen schwerwiegenden Eingriffen schwer in Mitleidenschaft gezogen ist. besonders auffällig sind kreisrunde, tiefe Meißeleinschläge, die wohl in Kriegszeiten gemacht wurden, um die Glocke in ihrem Klang für die Kriegsparteien weniger auffällig zu machen. Diese Praxis ist bei vielen Glocken, die durch den Dreißigjährigen Krieg gerettet werden konnten zu beobachten.
Im Jahre 1721 vor dem Neubau der Kirche wurden bei der Glockengießerei Ernst in Lindau zwei hochbarocke Glocken gegossen, die bis heute erklingen. Es handelt sich um die Glocken [2+4] mit reichhaltiger Zier. Die Wappen der damaligen Fürsten des Schlosses Wurzach wurden vermutlich zu Revolutionszeiten übermalt.
Das Vollgeläut klingt typisch für ein zusammengewürfeltes Geläut aus verschiedenen Jahrhunderten und verleiht dem Geläut einen sehr hohen Wiedererkennungswert. Besonders die große Glocke ist ein klanglich wirklich ausgezeichnetes Stück und fügt das Geläut quasi zusammen.
Die heutige Pfarrkirche St.Verena ist ein frühklassizistischer Kirchenbau, der zwischen 1774 und 1777 errichtet wurde. Der Glockenturm ist bis auf seinen oberen Abschluss jedoch bedeutend älter. Besonders zu erwähnen ist das gewaltige Deckenfresko im Innenraum !
Ich möchte mich bei den Verantwortlichen der Gemeinde St.Verena / Bad #Wurzach für die Ermöglichung der Aufnahme herzlich bedanken !
Berg (Württemberg) (D - BW) Die Glocken der Pfarrkirche St. Peter und Paul
Exponiert auf einer Kuppe über dem Schussental steht die Pfarrkirche St. Peter und Paul der Gemeinde Berg. Der mächtige Turm beherbergt das Geläut der Glocken des'-f'-as'-b' , gegossen von der Glockengießerei Grüninger in Neu Ulm.
Nach dem zweiten Weltkrieg verblieb nur eine historische Leihglocke im Turm von St.Peter und Paul. Als diese im Jahr 1948 wieder zurückgegeben wurde, entschloss sich die Gemeinde ein neues Geläut anzuschaffen. Dieses Geläut umfasste vier Glocken und wurde im Jahre 1949 bei der Glockengießerei Grüninger in Weißbronze gegossen. Beim Aufzug dieser Glocken ereignete sich ein großes Unglück. Zwei der Glocken rissen sich los und stürzten aus ungefähr 10m wieder auf den Boden. Trotz allem wurden die Glocken Installiert und versahen ihren Dienst.
Ein neuer Pfarrer, der ab 1950 seinen Dienst in Berg antrat, war jedoch ein großer Gegner dieser Glocken. Er sprach von einem unfassbaren Missklang und machte dafür weniger das Material, sondern eher den Absturz verantwortlich. Da die Gießerei damals den Aufzug geleitet hatte, forderte er nun von dieser einen Ersatz. Die Gießerei Grüninger erklärte sich bereit, ein neues Geläut zum Materialwert zu gießen und alle Glocken von 1949 abzunehmen.
So wurden im Jahre 1951 in Neu Ulm vier neue Glocken [1+2+3+4] für die Pfarrkirche Berg in schwerer Rippe gegossen. Diese Glocken erklingen bis heute noch über den Ort und das Schussental. Dabei zeigt sich die hohe Qualität der Grüningerglocken ab 1950, als diese Gießerei wieder begann die Glocken in einer vernünftigen Rippenstärke und Glockenbronze zu gießen. Besonders die beiden großen Glocken sind hier in Berg besonders gut gelungen.
Auf eine Anhöhe über dem Schussental steht die Pfarrkirche St.Peter und Paul mit ihrem mächtigen Glockenturm. Dieser gehörte früher wohl zu einer Befestigungsanlage und wurde später in die 1094 an das Kloster Weingarten übertragene Pfarrkirche als Glockenturm angegliedert.
Zwischen 1472 und 1474 wurde der heutige gotische Bau errichtet und um 1965 erhielt dieser Kirchenbau seine heutige, schlichte Gestalt.
Ich möchte mich bei den Verantwortlichen der Gemeinde Berg für die Ermöglichung dieser Aufnahme herzlich bedanken !
Weilheim, Dreifaltigkeitskirche beim Heilig-Geist Spital
größere Glocke, St. Maria, Gießerei Kennerknecht (ehemalige Glockengießerei in der Weilheimer Oberen Stadt), 235 Kg, Ton c ² .
Martinszell im Allgäu (D) Pfarrkirche St. Martin: Vollgeläute
Es läuten die 6 Glocken c'-es'-f'-g'-b'-c'' der Pfarrkirche St. Martin zu Martinszell.
Alle Glocken stammen aus der Gießerei Engelbert Gebhard zu Kempten und setzten sich aus Glocken aus 3 verschiedenen Lieferungen zusammen. Die Glocken 2,4,5,6 stammen aus dem Jahre 1950.
Glocke 1 wurde 1958 ergänzt.
Glocke 3 stammt als eine der letzten Gebhardglocken überhaupt aus dem Jahre 1978.
Alle Glocken in diesem Geläute sind von außergewöhnlich guter Qualität. Das kommt vor allem durch die sehr gut eingestellte Anlage zum Tragen.
Hierbei muss Glocke 1 gesondert erwähnt werden, die durch ihren sehr vollen, warmen und lang anhaltenden Klang dem Geläute ein hervorragendes Fundament beschert. Ein enormer Nachhall der Unteroktave und eine besonders klar singende Terz geben dieser Glocke eine Klangfarbe, die mir persönlich sehr gut gefällt !
Die Armaturen sind hier sehr gut eingestellt. Um im Gesamteindruck einen Ausgleich zu schaffen, werden die 3 kleinen Glocken relativ zu den Großen höher geläutet. Die Klöppel haben ein gutes Flugverhalten, wobei hier die neueren Klöppel von Glocke 2 und 3 mir am besten gefallen. Alles in allem eine sehr schöne Anlage, die dem Geläute zu einem guten Gesamteindruck verhilft.