Brixentaler Antlassritt 2018 - Kirchberg - Brixen - Westendorf
Der traditionsreiche Brixentaler Antlassritt, eine Prozession hoch zu Ross, findet seit 370 Jahren, immer am Fronleichnamstag statt. Nach der feierlichen Prozession zu Ehren des Leibes und Blutes Jesu Christi am Vormittag, sammeln sich die Reiter von Kirchberg um halb 12 vor der Kirche. Heuer nehmen 33 Kirchberger am Ritt Teil. Es sind ausschließlich Männer aus dem Bauernstand, Schützen, Heimkehrer und Trachtenvereinsangehörige.
Der Ortspfarrer, Geistlicher Rat, Mag. Gerhard Erlmoser, der jüngst seinen 70er gefeiert hat, steigt ebenso in den Sattel, wie Johann Aufschnaiter, der zum 50igsten Mal Teil nimmt!
Nicht jeder hat sein eigenes Pferd. So stellt die Familie Hagsteiner, Furtherwirt in Kirchdorf, ihre bravsten Noriker den geistlichen Herren, Pfarrer Gerhard Erlmoser und Diakon Roman Klotz zur Verfügung. Eine noble Geste!
Die Pferde sind gewaschen, geputzt und gestriegelt, die Messingbeschläge poliert, das Zaumzeug und der Sattel frisch gefettet, ebenso die Hufe. Die Mähne und der Schweif gebürstet und hinter dem Sattel darf der Antlassbuschen mit Lärchenzweigen und Pfingstrosen nicht fehlen.
Die Reiter grüßen den Herrn Pfarrer und dann beginnt der gemeinsame Ritt.
Punkt Zwölf Uhr, mit dem Glockenschlag und dem Glockengeläut der Pfarrkirche macht sich der Tross auf den Weg nach Brixen.
In Brixen marschiert die Musikkapelle den Antlassreitern, zu denen dreizehn Brixner Reiter gestoßen sind, bis zur Ortsgrenze entgegen. Von dort aus geleiten sie die stolzen Reiter, vorbei an hunderten von begeisterten Zuschauern, zurück zur Brixner Kirche.
Auf dem Dakanatsanger halten Ross und Reiter eine kurze Rast, erhalten Wasser und Getränke, um für den Ritt zum Ziel der Prozession – der Schwedenkapelle in Klausen gerüstet zu sein.
Mit den Reitern aus Westendorf, 8 an der Zahl, geht es betend zurück nach Kirchberg. Pfarrer Gerhard Erlmoser und Diakon Roman Klotz segnen die Menschen, die beidseitig der Straße ein Spalier bilden.
Nach der Lesung des Evangeliums und dem Segen bei der Schwedenkapelle erhalten Reiter und Pferde nochmals eine Rast und Labung. Danach geht es zurück in die heimatlichen Gemeinden.
Laut letzten Informationen von Johann Schiessl, Gemeindearchivar in Kirchberg, bestehen ernsthafte Bemühungen zur Aufnahme des Brixentaler Antlaßrittes in das immaterielle Weltkulturerbe der UNESCO!
Der traditionsreiche Brixentaler Antlassritt hätte es auf jeden Fall verdient, in dieses kulturelle Erbe aufgenommen zu werden.