Marl: Skulpturen der klassischen Moderne, Skulpturenmuseum Glaskasten Marl
Marl: Skulpturen der klassischen Moderne
Das transparente Museumskonzept
Der Name Skulpturenmuseum Glaskasten beschreibt zum einen die Örtlichkeit: den ganz mit Glas umbauten Raum des Museums unter dem Sitzungstrakt des Marler Rathauses, zum anderen aber auch das angestrebte inhaltliche Konzept von Offenheit und Transparenz für jedermann. Die Kunstwerke sind in Marl nicht hinter Museumsmauern verborgen, sondern zu einem großen Teil in das Alltagsleben der Stadt einbezogen. Mehr als 70 Außenarbeiten von Arp bis Zadkine stehen im öffentlichen Raum um das Rathaus und den künstlich angelegten City-See. Je näher man dem eigentlichen Glaskasten kommt, um so dichter wird der Ring der Skulpturen. In den glasumbauten, jederzeit einsichtigen Innenräumen des Museums befinden sich Großskulpturen, die nicht zur Aufstellung im Freien geeignet sind, sowie eine Reihe von Kleinskulpturen und Objekten.
Georg Elben: SKULPTUR 2015 im SKULPTURENMUSEUM GLASKASTEN MARL IMAG0005
»Skulptur 2015« neue Ausstellung im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl
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Der Bestand von über 70 Skulpturen im Stadtraum auf dem Creiler Platz, um den Citysee und im angrenzenden Park gehört zum Kernprofil des Marler Skulpturenmuseum, der im Herbst 2015 durch eine breit angelegte Ausstellung im Museum ergänzt wird.
Seit den Anfängen des Engagements für Skulpturen, die im Stadtraum aufgestellt wurden, hat sich nicht nur die Kunst verändert, sondern auch der öffentliche Raum selbst und seine Nutzung, nur fällt das in einer kleinen Stadt mit seiner speziellen Geschichte wie in Marl, das erst 1936 gegründet wurde, nicht so auf wie in einer Großstadt.
Das Projekt „Skulptur 2015“ soll aktuelle Möglichkeiten von Skulptur aufzeigen, ohne eine These belegen zu wollen, indem sie die Marler Besonderheiten nutzt. Konkret ist damit eine Verzahnung der kleinen aber hochinteressanten Marler Sammlung mit eigens für die Ausstellung entstehenden neuen Arbeiten im Museum sowie im Außenraum und gezielt ausgewählten Leihgaben gemeint. Eine neue Besucherführung und Informationsvermittlung hebt besonders die Skulpturen im öffentlichen Raum wieder ins Bewusstsein der Besucher.
»Skulptur 2015«
Eröffnung:
25. Oktober 2015, 12 Uhr
Laufzeit:
25. Oktober 2015 – 7. Februar 2016
Georg Elben über die Sammlung im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl
Am Sonntag, den 27. April 2014 um 12 Uhr eröffnete die Präsentation der ersten Arbeit, die die Kunststiftung NRW im Rahmen von 25/25/25 25 Museen in Nordrhein-Westfalen stiftet.
Lena Henke: Yes, I'm pregnant! Ausstellung im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl
Die Ausstellung von Lena Henke 'Yes, I'm pregnant!' wurde am Sonntag (27.4.) im Skulpturenmuseum Glaskasten eröffnet.16 Bilder
Die Ausstellung von Lena Henke Yes, I'm pregnant! wird am Sonntag (27.4.) im Skulpturenmuseum Glaskasten eröffnet.
Die Ausstellung „Yes, I'm pregnant! von Lena Henke soll ab Sonntag (27.4.) junge Marler ansprechen. Im Skulpturenmuseum Glaskasten zeigt die Künstlerin eine collagierte Fotoserie, deren Form und Ästhetik an die eines Comicstrips angelehnt ist. Das Format, das als „Fotolovestory vor allem in Magazinen für Jugendliche Verwendung findet, erzählt eine Geschichte, die insbesondere für junge Museumsgänger attraktiv ist.
Geschenk der Kunststiftung NRW
Die Ausstellung der in New Yorl lebenden Künstlerin Lena Henke ist ein Geschenk der Kunststiftung NRW anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens an das Skulpturenmuseum. Sie ist die erste von insgesamt 25 Ausstellungen im Rahmen des Projektes „25/25/25 der Kunststiftung NRW. Zum ihrem 25. Geburtstag führt die Stiftung 25 internationale Künstlerinnen und Künstler mit 25 kommunalen Museen des Landes zusammen. Ihr Auftrag ist es, aus der Begegnung und der inhaltlichen Auseinandersetzung mit der jeweiligen Sammlung ein neues Kunstwerk zu entwickeln, welches das Profil des Museums „porträtiert und reflektiert.
Jubiläumsprojekt
Dieses neue Werk wird 2014 nicht nur in dem jeweiligen Museum zu sehen sein, sondern gleichzeitig auch auf den Plakatwänden dieser Stadt publiziert werden, um die Stadtbewohner auf „ihr Museum aufmerksam zu machen. Anschließend wird das neu entstandene Kunstwerk dauerhaft als Geschenk der Kunststiftung in die Sammlung des Museums eingehen. Nordrhein-Westfalen erhält durch dieses Jubiläumsprojekt der Kunststiftung die einmalige Chance, ein ganzes Jahr lang als weltweit einzigartige Museumslandschaft von besonderer Dichte und Qualität im Brennpunkt der Öffentlichkeit zu stehen.
Über Lena Henke
Lena wurde 1982 im ostwestfälischen Warburg geboren und lebt und arbeitet in New York. Das künstlerische Ergebnis ihrer intensiven Auseinandersetzung mit der einzigartigen und herausragenden Sammlung des Skulpturenmuseums in Marl ist - ein Comic-Strip. Unter dem Titel „Yes, I'm pregnant hat Henke Skulpturen ausgewählt, in Foto-Collagen neu gruppiert, mit Sprechblasen versehen und zu Protagonisten einer Liebesgeschichte gemacht, die im Stil einer Foto-Lovestory einschlägiger Jugendmagazine daherkommt. So möchte sie vor allem junge Leute ansprechen und neugierig machen auf die zeitlose Ästhetik und die ungebrochene Gültigkeit der Meisterwerke von Bildhauern wie Hans Arp, Rudolf Belling, Alberto Giacometti, Paul Dierke und Marino Marini.
autovisions by Martin Kaltwasser im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl SAM 4778
autovisions
die mobilität der zukunft
martin kaltwasser
18.11.2017 – 14.01.2018
eröffnung freitag, 17.11.2017 16 uhr
am sonntag, 19.11.2017 15 uhr führung durch die
ausstellung mit martin kaltwasser und georg elben,
direktor des skulpturenmuseums glaskasten marl
skulpturenmuseum glaskasten marl
creiler platz
45765 marl
tel: 02365 / 99-2257
email: skulpturenmuseum@marl.de
öffnungszeiten mo-fr 11-17h sa-so 11-18h
anfahrt mit pkw über sickingmühler straße und
eduard-weitsch-weg, mit öpnv mit s9 oder bus zur
station marl mitte
Verleihung der GWK-Förderpreise 2017 in Marl
Am 26.11.2017 wurden im Rathaus Marl die diesjährigen Förderpreise der GWK verliehen. Die Preisträger sind Christine Moldrickx (Kunst), Yulia Marfutova (Literatur), Carmen Steinmeier (Musik), Simon Degenkolbe (Musik) und Gina Keiko Friesicke (Musik). Die Preisträger-Ausstellung von Christine Moldrickx ist bis zum 14.Januar 2018 im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl zu sehen. Mehr Informationen auf den Seiten der GWK gwk-online.de
Georg Elben Einordnung von CHINA 8 im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl 003
Im Rahmen der Ausstellung CHINA 8 sind ausgewählte dokumentarische Arbeiten zusehen. Dabei ist das dokumentarische Festhalten nie neutral. Die Themen der Videos sind äußerst vielfältig und beschäftigen sich mit gesellschaftlichen Phänomenen. Die sich rasant ändernden Lebensbedingungen, ob in der Arbeitswelt oder im Privaten, sind für viele der gezeigten Videos zentral. Auf der einen Seite profitiert die junge Generation vom wirtschaftlichen Erfolg Chinas, auf der anderen Seite quält sie sich mit der Frage, welche politischen, sozialen und moralischen Werte noch gelten. Direkte politische Opposition wird vermieden, doch lassen sich viele Werke in ihrer intensiven, teilweise auch poetischen Auseinandersetzung als eine kritische Begleitung des zeitgenössischen Alltags lesen
Der Künstler Yang Zhenzhong widmet sich mit seiner Videoarbeit „Exam“ dem Gedanken des Funktionierens ohne zu Begreifen. Yi Lian lässt in seinen dokumentarisch präzisen Nachtaufnahmen eine surreal-traumhafte Atmosphäre entstehen und verwischt mit seiner Arbeit „Undercurrent“ die Grenzen zwischen Traum und Alptraum. Zhang Peili gehört zu den wichtigsten Gegenwartskünstlern Chinas, in Marl sind Arbeiten aus unterschiedlichen Schaffensphasen zu sehen, die alltägliche Begebenheiten durch die Wiederholung ad absurdum führen, oder aber Kritik nehmen am hohlen Beifall in Gesellschaftssystemen.
Zhang Ding, geprägt von der Popkultur und der persönlichen Überzeugung, dass Musik die Kraft entwickeln kann, eine politische Aufbruchsstimmung zu befeuern, präsentiert in Marl eine maschinenartige, futuristische Klangskulptur, die wie eine Mischung aus Resonanzkörper und gehaltvoller Lautsprecher-anlage wirkt, aber mit beruhigenden Frequenzen eine meditative Stimmung entstehen lässt. Zu sehen sind in Marl insgesamt vierzehn Positionen, Momentaufnahmen, Dokumente einer angehaltenen Zeit.
Ausstellung CHINA 8 im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl mit Arbeiten von:
Chen Xiaoyun, Fang Lu, Hung Keung, Kan Xuan, Li Ming, Shen Chaofang, Song Dong, Wang Gongxin, Yang Fudong, Yang Yongliang, Yang Zhenzhong, Yi Lian, Zhang Ding, Zhang Peili
CHINA 8 – ZEITGENÖSSISCHE KUNST AUS CHINA AN RHEIN UND RUHR
8 STÄDTE, 9 MUSEEN, 120 CHINESISCHE KÜNSTLERINNEN UND KÜNSTLER, 500 WERKE – ERSTMALIG IN DEUTSCHLAND ZU SEHEN. CHINA 8 IST DIE BISLANG GRÖSSTE MUSEALE SCHAU ZEITGENÖSSISCHER KUNST AUS CHINA.
Günther Uecker über „Fernseh-Objekte im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl
Günther Uecker „Fernseh-Objekte im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl
15 Bilder
Günther Uecker stellte die die Skulptur Kiss am Freitag bei der Ausstellungseröffnung in Marl dem Skulpturenmuseum Glaskasten als Dauerleihgabe zur Verfügung.
Der in Düsseldorf lebende Künstler Günther Uecker ist bekannt geworden durch die Verwendung von Nägeln als plastischem Material.
Das Skulpturenmuseum Glaskasten Marl besitzt seine Skulptur, Günther Uecker»TV 1963«
Günther Uecker, bekannt durch die Verwendung von Nägeln als plastischem Material, gehört mit diesem frühen genagelten TV-Objekt in eine Reihe von Künstlern, die in aggressiver Weise die als negativ und zerstörerisch empfundene Kraft des Mediums umkehren. Nicht das Programm wird hier gestört, sondern das Möbelstück Fernsehkasten seines funktionellen Zusammenhangs beraubt.
Aus Anlass des 50. Grimme-Preises in diesem Jahr hat der weltberühmte Künstler eigens ein neues Objekt als zentrales Plakatmotiv für diese Fernsehauszeichnung geschaffen.
Wieder beschäftigt er sich mit Fernsehgeräten, diesmal aus jüngster Produktion. Das Objekt mit dem Titel Kiss zeigt zwei Flachbildschirme, durchbohrt von grossen Nägeln, dem Handwerkszeug des Künstlers. Die Skulptur ist Erkennungssymbol der 50. Grimme-Verleihung, Bei der Ausstellungseröffnung stellte der Künstler dieses Kunstwerk dem Museum Glaskasten als Dauerleihgabe zur Verfügung.
Die Ausstellung im Skulpturenmuseum versammelt die wesentlichen Skulpturen von Uecker, bei denen diese die massenmediale Welt immer noch maßgeblich mitbestimmenden Geräte im Mittelpunkt stehen.
Die im Eingangsbereich des Museums inszenierte Präsentation ist eine Werkschau, die fast sechs Jahrzehnte umfasst und in dieser Zeitspanne nicht nur das Werk Ueckers mit herausragenden und teilweise kaum bekannten Objekten zeigt, sondern auch ein Segment Mediengeschichte nachzeichnet.
Eröffnungsansprache von Dominika Świętońska, Polnische Kunst im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl
Polnische Kunst in Marl, neue Ausstellung im Skulpturenmuseum Glaskasten
Neue Ausstellung vom 6. März bis 24. April 2016 im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl.
Im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl stehen zwei Protagonisten im Mittelpunkt, die in der zeitgenössischen polnischen Kunst eine wichtige Rolle spielen: Józef Robakowski und Ryszard Wasko, die beide in den 1970er-Jahren an der Staatlichen Hochschule für Film, Fernsehen und Theater Łódz´ studiert haben und gleichzeitig Mitglieder der einflussreichen Warsztat Formy Filmowej/Werkstatt der Filmform waren.
Ihnen gegenüber stehen einige Künstler der jüngeren Generation, die konzeptionelle oder konstruktive Findungen aufgreifen und in individueller Umformung neu zusammensetzen.
Die Ausstellung zur polnischen Kunst in Marl gehört zu einer gemeinsamen Initiative, mit der das Kunstmuseum Bochum, die Kunsthalle Recklinghausen und das Skulpturenmuseum Glaskasten Marl das Museum Jerke begrüßt, das im Frühjahr 2016 in Recklinghausen mit einer Sammlung moderner polnischer Kunst eröffnen wird.
Georg Elben über Günther Uecker „Fernseh-Objekte im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl
Dr. Uwe Rüth zur Ausstellung Gerlinde Beck RAUMCHOREOGRAFIEN. im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl
Ausstellung: Gerlinde Beck »RAUMCHOREOGRAFIEN. Tanz, Klang und Raum.« im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl
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Im Mittelpunkt der Ausstellung, die am 15. Februar 2015, 12 Uhr eröffnet wird, stehen die Skulpturen von Gerlinde Beck (1930-2006) in ihrer engen Beziehung zum Tanz, zur zeitgenössischen Musik und zum Raum.
Ergänzend und zugleich als künstlerisches Pendant zu den Werken Gerlinde Becks wird in der Ausstellung der Video-Film „RAUMCHOREOGRAFIEN. Begegnungen mit dem Werk der Bildhauerin Gerlinde Beck“ gezeigt, den die Bildhauerin und Medien-Künstlerin Kerstin Ergenzinger (Berlin) als verantwortliche Regisseurin 2013 in enger Zusammenarbeit mit den TänzerInnen Flavio Salamanka (Erster Solist des Karlsruher Balletts), Barbara Blanche und Reginaldo Oliveira (ebenfalls vom Karlsruher Staatsballett) sowie dem Komponisten Albrecht Volz (Stuttgart) zu dem Werk der Bildhauerin – und hier insbesondere zu ihrer „Klangstraße“ (seit 1972 entwickelt, 1974 zum ersten Mal vorgeführt) – erarbeitet hat. Er entstand im Auftrag der Gerlinde Beck Stiftung.
Gerlinde Beck gehört zu den bekanntesten und bedeutendsten deutschen Bildhauerinnen des 20. Jahrhunderts.
Zunächst wollte Gerlinde Beck Tänzerin werden. Sie hatte in den unmittelbaren Nachkriegsjahren Dore Hoyer, eine Schülerin von Mary Wigman, in einem Drehtanz erlebt – wahrscheinlich in Bolero zu der Musik von Maurice Ravel, einer Choreografie, in der sich die Tänzerin 20 Minuten lang mit steigender Intensität und wechselnder Gestalt auf einem herausgehobenen Podest dreht. Hoyer, die auch Themen wie Raum atmen (aus ihrer Choreographie Monolog) tänzerisch gestaltete, beeindruckte die junge Gerlinde Beck und prägte ihre künstlerische Arbeit. „Ich war wie elektrisiert von der Erkenntnis. Hier hatte sich eine erste Tür aufgetan, die mir den Weg freigab zu dem Bewusstwerden, dass Gleichempfindende mir auf meinem Weg weiterhelfen können …“ (Gerlinde Beck). Und an anderer Stelle beschreibt sie ein wesentliches Element, das auch aus diesem frühen Erlebnis heraus in ihren Arbeiten Eingang fand, die Mittelachse: „Ich glaube, dass ich von Anbeginn ein Raumgefühl hatte und dies nicht nur für feste Formen, sondern ebenso für meine Mittelachse. Sämtliche Skulpturen … sind aus dieser erwachsen…“
Die Erfahrung des Tanzes hat nachhaltige Spuren in ihrem künstlerischen Schaffen hinterlassen. Zeitlebens waren Raum und Bewegung wesentliche Ausdrucksmomente ihrer Plastiken. Beck will räumliche Befindlichkeit und Bewegung erfahrbar und anschaulich machen sowie in die Dreidimensionalität bringen, ohne sich dem Zwang auszusetzen, mechanisch-kinetische Techniken einsetzen zu müssen.
Ihre Skulpturen und Ensembles führen Schritt für Schritt von der Figur zur Bewegung und schließlich zur Aufhebung des Körpervolumens im Raum.
Georg Elben das Projekt CHINA 8 im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl 003
Im Rahmen der Ausstellung CHINA 8 sind ausgewählte dokumentarische Arbeiten zusehen. Dabei ist das dokumentarische Festhalten nie neutral. Die Themen der Videos sind äußerst vielfältig und beschäftigen sich mit gesellschaftlichen Phänomenen. Die sich rasant ändernden Lebensbedingungen, ob in der Arbeitswelt oder im Privaten, sind für viele der gezeigten Videos zentral. Auf der einen Seite profitiert die junge Generation vom wirtschaftlichen Erfolg Chinas, auf der anderen Seite quält sie sich mit der Frage, welche politischen, sozialen und moralischen Werte noch gelten. Direkte politische Opposition wird vermieden, doch lassen sich viele Werke in ihrer intensiven, teilweise auch poetischen Auseinandersetzung als eine kritische Begleitung des zeitgenössischen Alltags lesen
Der Künstler Yang Zhenzhong widmet sich mit seiner Videoarbeit „Exam“ dem Gedanken des Funktionierens ohne zu Begreifen. Yi Lian lässt in seinen dokumentarisch präzisen Nachtaufnahmen eine surreal-traumhafte Atmosphäre entstehen und verwischt mit seiner Arbeit „Undercurrent“ die Grenzen zwischen Traum und Alptraum. Zhang Peili gehört zu den wichtigsten Gegenwartskünstlern Chinas, in Marl sind Arbeiten aus unterschiedlichen Schaffensphasen zu sehen, die alltägliche Begebenheiten durch die Wiederholung ad absurdum führen, oder aber Kritik nehmen am hohlen Beifall in Gesellschaftssystemen.
Zhang Ding, geprägt von der Popkultur und der persönlichen Überzeugung, dass Musik die Kraft entwickeln kann, eine politische Aufbruchsstimmung zu befeuern, präsentiert in Marl eine maschinenartige, futuristische Klangskulptur, die wie eine Mischung aus Resonanzkörper und gehaltvoller Lautsprecher-anlage wirkt, aber mit beruhigenden Frequenzen eine meditative Stimmung entstehen lässt. Zu sehen sind in Marl insgesamt vierzehn Positionen, Momentaufnahmen, Dokumente einer angehaltenen Zeit.
Ausstellung CHINA 8 im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl mit Arbeiten von:
Chen Xiaoyun, Fang Lu, Hung Keung, Kan Xuan, Li Ming, Shen Chaofang, Song Dong, Wang Gongxin, Yang Fudong, Yang Yongliang, Yang Zhenzhong, Yi Lian, Zhang Ding, Zhang Peili
CHINA 8 – ZEITGENÖSSISCHE KUNST AUS CHINA AN RHEIN UND RUHR
8 STÄDTE, 9 MUSEEN, 120 CHINESISCHE KÜNSTLERINNEN UND KÜNSTLER, 500 WERKE – ERSTMALIG IN DEUTSCHLAND ZU SEHEN. CHINA 8 IST DIE BISLANG GRÖSSTE MUSEALE SCHAU ZEITGENÖSSISCHER KUNST AUS CHINA.
Ausstellung CHINA 8 im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl 002
Im Rahmen der Ausstellung CHINA 8 sind ausgewählte dokumentarische Arbeiten zusehen. Dabei ist das dokumentarische Festhalten nie neutral. Die Themen der Videos sind äußerst vielfältig und beschäftigen sich mit gesellschaftlichen Phänomenen. Die sich rasant ändernden Lebensbedingungen, ob in der Arbeitswelt oder im Privaten, sind für viele der gezeigten Videos zentral. Auf der einen Seite profitiert die junge Generation vom wirtschaftlichen Erfolg Chinas, auf der anderen Seite quält sie sich mit der Frage, welche politischen, sozialen und moralischen Werte noch gelten. Direkte politische Opposition wird vermieden, doch lassen sich viele Werke in ihrer intensiven, teilweise auch poetischen Auseinandersetzung als eine kritische Begleitung des zeitgenössischen Alltags lesen
Der Künstler Yang Zhenzhong widmet sich mit seiner Videoarbeit „Exam“ dem Gedanken des Funktionierens ohne zu Begreifen. Yi Lian lässt in seinen dokumentarisch präzisen Nachtaufnahmen eine surreal-traumhafte Atmosphäre entstehen und verwischt mit seiner Arbeit „Undercurrent“ die Grenzen zwischen Traum und Alptraum. Zhang Peili gehört zu den wichtigsten Gegenwartskünstlern Chinas, in Marl sind Arbeiten aus unterschiedlichen Schaffensphasen zu sehen, die alltägliche Begebenheiten durch die Wiederholung ad absurdum führen, oder aber Kritik nehmen am hohlen Beifall in Gesellschaftssystemen.
Zhang Ding, geprägt von der Popkultur und der persönlichen Überzeugung, dass Musik die Kraft entwickeln kann, eine politische Aufbruchsstimmung zu befeuern, präsentiert in Marl eine maschinenartige, futuristische Klangskulptur, die wie eine Mischung aus Resonanzkörper und gehaltvoller Lautsprecher-anlage wirkt, aber mit beruhigenden Frequenzen eine meditative Stimmung entstehen lässt. Zu sehen sind in Marl insgesamt vierzehn Positionen, Momentaufnahmen, Dokumente einer angehaltenen Zeit.
Ausstellung CHINA 8 im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl mit Arbeiten von:
Chen Xiaoyun, Fang Lu, Hung Keung, Kan Xuan, Li Ming, Shen Chaofang, Song Dong, Wang Gongxin, Yang Fudong, Yang Yongliang, Yang Zhenzhong, Yi Lian, Zhang Ding, Zhang Peili
CHINA 8 – ZEITGENÖSSISCHE KUNST AUS CHINA AN RHEIN UND RUHR
8 STÄDTE, 9 MUSEEN, 120 CHINESISCHE KÜNSTLERINNEN UND KÜNSTLER, 500 WERKE – ERSTMALIG IN DEUTSCHLAND ZU SEHEN. CHINA 8 IST DIE BISLANG GRÖSSTE MUSEALE SCHAU ZEITGENÖSSISCHER KUNST AUS CHINA.
Marl: BM W. Arndt im Skulpturenmuseum Glaskasten: Ausstellung „Mic Enneper Container 2000-2009
Ausstellung „Mic Enneper Container 2000-2009
Die Ausstellung „Mic Enneper Container 2000-2009 wird am Sonntag, 22. November 2009, um 11 Uhr im Skulpturenmuseum Glaskasten eröffnet. Sie zeigt Arbeiten der Werkgruppen „Das Studio und „Terminal.
Mic Enneper, 1950 geboren, ist besonders durch seine großen, Raum greifenden Installationen bekannt geworden. Für die Ausstellung im Skulpturenmuseum Glaskasten plant der Künstler eine Retrospektive, in der einige seiner Arbeiten in einer speziell für die Ausstellung zu entwickelnden Architektur gezeigt werden sollen.
Das Arsenal
Im Jahre 1997 präsentierte Mic Enneper im Rahmen der Ausstellung „DAS ARSENAL im Skulptu-renmuseum Glaskasten Marl neben anderen Arbeiten eines der für ihn damals typischen monumentalen Raumprojekte (LABORATORIUM). Diese ortsbezogenen und deshalb nur an jeweils einem Ort gezeigten Installationen verfügten über architektonische Qualität und waren zumeist auch begehbar.
Maschinenarchitektur
Seit der Jahrtausendwende plant und baut Mic Enneper Objekte, die er als Maschinenarchitektur bezeichnet. Im Gegensatz zu den vorangegangenen Raumprojekten wirken diese Arbeiten wie Modelle für noch zu erstellende Architekturen, was sie aber nicht sind. Wenngleich sie im Maßstab 1:20 gebaut sind, ist ihre Realisierung nur Fiktion. Dass die Realisierung allerdings vorstellbar ist, zeigen die Fotomontagen der Arbeiten der Serie „DAS STUDIO, welche die Maschinenkonstruktionen in einer weiträumigen Landschaft - quasi als reale Architekturen - zeigen. Im Vergleich zu den jetzt in Marl gezeigten Arbeiten „DAS STUDIO III und IV, für die Mic Enneper die Architektur seines Ateliers als Ausgangspunkt diente, entwickeln die Objekte der Werkgruppe „TERMINAL, die von diesen architektonischen Vorgaben gelöst sind und von denen zwei in der Ausstellung zu sehen sind, freie Architekturen.
Viele Möglichkeiten
Erscheinen die „TERMINAL-Arbeiten dem Betrachter wegen ihrer Dimensionen zunächst als Modelle, so ändert sich dies, wenn man eine der vielen Möglichkeiten nutzt, in die Architektur hineinzu-schauen. Jetzt fehlt der zum Vergleich notwendige Maßstab, und man glaubt, in eine riesig dimensi-onierte Industriearchitektur zu schauen. Da sich die Maschinenarchitektur im Ruhezustand zeigt, bleibt ihre mögliche und auch erwartete Funktionalität rätselhaft, und es geht eine beunruhigende und bedrohliche Wirkung von ihr aus. Gleichzeitig legen die suggerierten Dimensionen den Gedanken an Monumentalarchitektur nahe, wie sie von Claude-Nicolas Ledoux und Etienne-Louis Boullée entworfen wurde.
Assoziationen
Ähnliche Assoziationen wie die Maschinenarchitekturen Ennepers rufen seine Videos - wie beispielsweise „DOCK II - hervor. Sie zeigen dem Betrachter aus ungewohntem Blickwinkel arbeitende Maschinen in Detailansichten derart, dass der konkrete Zweck ihres Agierens verborgen bleibt.
Die in diesem Jahr fertig gestellte Arbeit „BLOCK A kündigt eine neue Werkreihe an und wird in der Marler Ausstellung erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.
Marl: Baudezernent Wolfgang Seckler , Erläuterung zum Skulpturen Museum Glaskasten 1.9.2012
Einladung nach Marl
Ich lieb Dich. Ich lieb Dich nicht. Ich lieb Dich. Ich lieb Dich nicht.
Die Stadt erklären. Schätze heben. Perspektiven öffnen.
Vorträge Diskussionen. Film. Spaziergang
Die Stadt erklären, Schätze heben (I) - aufgrund der Marler Tagung vom Deutschen Werkbund 1959
Akteure der damaligen Vision für Marl: Bürgermeister Heiland und seine Berater
Film von Peter Lilienthal: Versuch einer Stadt
Die Schätze Marls heben (II) - Perspektiven für die Zukunft, Stadtentwicklungspolitische Visionen
Spaziergang vom Rathaus zur Scharounschule
Samstag, 1. September 2012
12:30 - 19:00 Uhr Rathaus Marl
Veranstalter: Initiativkreis Scharounschule und Deutscher Werkbund NW in Kooperation mit der Stadt Marl
Grusswort der Stadt Marl auf der Vernissage des MARLER KUNSTSTERN 2016 SAM 3234
Am 4. Nowember geht wieder der Marler Kunststern auf. Es ist die wichtigste Ausstellung der freien Kunstszene im Ruhrgebiet mit deutschlandweiter Ausstrahlung. Eine hochkarätige Jury mit Dr. Tobia Bezzola, Direktor des Folkwang Museums in Essen und Georg Elben, Direktor des Skulpturenmuseums Glaskasten hat aus 175 Künstlerbewerbungen
mit insgesamt 525 Arbeiten 70 Künstler ausgewählt. Vom 5. - 26. November 2016 werden im 9. Jahr wieder die Tore zu besonderen Ausstellungsorten im Einkaufszentrum MARLER STERN geöffnet, um spannende Begegnungen mit außergewöhnlichen, nationalen und internationalen Künstlern und ihren Werken zu initiieren.
GRÖSSENWAHN lautet das Motto des MARLER KUNSTSTERN 2016.
Das Spektrum an gezeigter Kunst reicht von zeitgenössischer Malerei, Skulpturen, Fotografien, Zeichnung und Grafik bis hin zur Installation, Video-Kunst und Performance.
Der MARLER KUNSTSTERN 2016 präsentiert Künstler aus 9 Nationen
(Deutschland, England, Iran, Litauen, den Niederlanden, Rumänien, Russland, Ungarn, Ukraine) mit insgesamt 144 Arbeiten.
Die hochkarätige Jury
Die Jury bestand in diesem Jahr aus
- Dr. Tobia Bezzola -Direktor des Folkwang Museums in Essen,
- Georg Elben -Direktor des Skulpturenmuseums Glaskasten, Marl,
- Gesine Emmerich M.A. -LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen,
- Bence Fritzsche -Chefredakteur ATELIER und Herausgeber des
Magazins KunstArt
- Christian Paulsen -Vorstandsvorsitzender des
Vereins für zeitgenössische Kunst, Kultur
und Wissenschaft, Essen
Der Jury wurden ausschließlich Darstellungen der künstlerischen Arbeit vorgelegt, keine Biographien oder Referenzen.
Auch Autodidakten waren somit herzlich willkommen!
Der Publikumspreis
Mit freundlicher Unterstützung des Skulpturenmuseums Glaskasten Marl wird In diesem Jahr wieder der Publikums-Award ausgelobt.
Dem prämierten Künstler wird im Jahr 2017 eine Einzelausstellung
im Rathaus-Foyer der Stadt Marl gewidmet !
Der / die GewinnerIn wird am Samstag, 26.11. 2016 ab 14 Uhr
im Rahmen der Finissage bekanntgegeben.
KAB Innovationsmesse Marl
Zahlreiche KAB-Vereine, Gruppen und Einrichtungen der KAB Deutschlands stellten im Mai auf den Ideenmessen in Marl und Augsburg ihre Arbeit im Ehrenamt vor und warben für ihre Produkte. „Es war toll anzusehen, wie sich unsere Mitglieder einbrachten. Der Aufbruch im Kleinen zeigt mir, dass er auch im Großen in der KAB gelingen kann, zeigte sich Bundesvorsitzende Birgit Zenker erfreut über den Erfolg.
Georg Elben Einführung in die Ausstellung CHINA 8 im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl 006
Im Rahmen der Ausstellung CHINA 8 sind ausgewählte dokumentarische Arbeiten zusehen. Dabei ist das dokumentarische Festhalten nie neutral. Die Themen der Videos sind äußerst vielfältig und beschäftigen sich mit gesellschaftlichen Phänomenen. Die sich rasant ändernden Lebensbedingungen, ob in der Arbeitswelt oder im Privaten, sind für viele der gezeigten Videos zentral. Auf der einen Seite profitiert die junge Generation vom wirtschaftlichen Erfolg Chinas, auf der anderen Seite quält sie sich mit der Frage, welche politischen, sozialen und moralischen Werte noch gelten. Direkte politische Opposition wird vermieden, doch lassen sich viele Werke in ihrer intensiven, teilweise auch poetischen Auseinandersetzung als eine kritische Begleitung des zeitgenössischen Alltags lesen
Der Künstler Yang Zhenzhong widmet sich mit seiner Videoarbeit „Exam“ dem Gedanken des Funktionierens ohne zu Begreifen. Yi Lian lässt in seinen dokumentarisch präzisen Nachtaufnahmen eine surreal-traumhafte Atmosphäre entstehen und verwischt mit seiner Arbeit „Undercurrent“ die Grenzen zwischen Traum und Alptraum. Zhang Peili gehört zu den wichtigsten Gegenwartskünstlern Chinas, in Marl sind Arbeiten aus unterschiedlichen Schaffensphasen zu sehen, die alltägliche Begebenheiten durch die Wiederholung ad absurdum führen, oder aber Kritik nehmen am hohlen Beifall in Gesellschaftssystemen.
Zhang Ding, geprägt von der Popkultur und der persönlichen Überzeugung, dass Musik die Kraft entwickeln kann, eine politische Aufbruchsstimmung zu befeuern, präsentiert in Marl eine maschinenartige, futuristische Klangskulptur, die wie eine Mischung aus Resonanzkörper und gehaltvoller Lautsprecher-anlage wirkt, aber mit beruhigenden Frequenzen eine meditative Stimmung entstehen lässt. Zu sehen sind in Marl insgesamt vierzehn Positionen, Momentaufnahmen, Dokumente einer angehaltenen Zeit.
Ausstellung CHINA 8 im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl mit Arbeiten von:
Chen Xiaoyun, Fang Lu, Hung Keung, Kan Xuan, Li Ming, Shen Chaofang, Song Dong, Wang Gongxin, Yang Fudong, Yang Yongliang, Yang Zhenzhong, Yi Lian, Zhang Ding, Zhang Peili
CHINA 8 – ZEITGENÖSSISCHE KUNST AUS CHINA AN RHEIN UND RUHR
8 STÄDTE, 9 MUSEEN, 120 CHINESISCHE KÜNSTLERINNEN UND KÜNSTLER, 500 WERKE – ERSTMALIG IN DEUTSCHLAND ZU SEHEN. CHINA 8 IST DIE BISLANG GRÖSSTE MUSEALE SCHAU ZEITGENÖSSISCHER KUNST AUS CHINA.
EINFÜHRUNG von Georg Elben: Polnische Kunst im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl 2
Polnische Kunst in Marl, neue Ausstellung im Skulpturenmuseum Glaskasten
Unprotected 0 (horizontal), 2015 © Z·AK | BRANICKA
Unprotected 0 (horizontal), 2015 © Z·AK | BRANICKA (Foto: Marlena Kudlicka)
Neue Ausstellung vom 6. März bis 24. April 2016 im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl.
Im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl stehen zwei Protagonisten im Mittelpunkt, die in der zeitgenössischen polnischen Kunst eine wichtige Rolle spielen: Józef Robakowski und Ryszard Wasko, die beide in den 1970er-Jahren an der Staatlichen Hochschule für Film, Fernsehen und Theater Łódz´ studiert haben und gleichzeitig Mitglieder der einflussreichen Warsztat Formy Filmowej/Werkstatt der Filmform waren.
Ihnen gegenüber stehen einige Künstler der jüngeren Generation, die konzeptionelle oder konstruktive Findungen aufgreifen und in individueller Umformung neu zusammensetzen.
Die Ausstellung zur polnischen Kunst in Marl gehört zu einer gemeinsamen Initiative, mit der das Kunstmuseum Bochum, die Kunsthalle Recklinghausen und das Skulpturenmuseum Glaskasten Marl das Museum Jerke begrüßt, das im Frühjahr 2016 in Recklinghausen mit einer Sammlung moderner polnischer Kunst eröffnen wird.
Georg Elben: Ausstellung Gerlinde Beck RAUMCHOREOGRAFIEN. im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl
Ausstellung: Gerlinde Beck »RAUMCHOREOGRAFIEN. Tanz, Klang und Raum.« im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl
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Im Mittelpunkt der Ausstellung, die am 15. Februar 2015, 12 Uhr eröffnet wird, stehen die Skulpturen von Gerlinde Beck (1930-2006) in ihrer engen Beziehung zum Tanz, zur zeitgenössischen Musik und zum Raum.
Ergänzend und zugleich als künstlerisches Pendant zu den Werken Gerlinde Becks wird in der Ausstellung der Video-Film „RAUMCHOREOGRAFIEN. Begegnungen mit dem Werk der Bildhauerin Gerlinde Beck“ gezeigt, den die Bildhauerin und Medien-Künstlerin Kerstin Ergenzinger (Berlin) als verantwortliche Regisseurin 2013 in enger Zusammenarbeit mit den TänzerInnen Flavio Salamanka (Erster Solist des Karlsruher Balletts), Barbara Blanche und Reginaldo Oliveira (ebenfalls vom Karlsruher Staatsballett) sowie dem Komponisten Albrecht Volz (Stuttgart) zu dem Werk der Bildhauerin – und hier insbesondere zu ihrer „Klangstraße“ (seit 1972 entwickelt, 1974 zum ersten Mal vorgeführt) – erarbeitet hat. Er entstand im Auftrag der Gerlinde Beck Stiftung.
Gerlinde Beck gehört zu den bekanntesten und bedeutendsten deutschen Bildhauerinnen des 20. Jahrhunderts.
Zunächst wollte Gerlinde Beck Tänzerin werden. Sie hatte in den unmittelbaren Nachkriegsjahren Dore Hoyer, eine Schülerin von Mary Wigman, in einem Drehtanz erlebt – wahrscheinlich in Bolero zu der Musik von Maurice Ravel, einer Choreografie, in der sich die Tänzerin 20 Minuten lang mit steigender Intensität und wechselnder Gestalt auf einem herausgehobenen Podest dreht. Hoyer, die auch Themen wie Raum atmen (aus ihrer Choreographie Monolog) tänzerisch gestaltete, beeindruckte die junge Gerlinde Beck und prägte ihre künstlerische Arbeit. „Ich war wie elektrisiert von der Erkenntnis. Hier hatte sich eine erste Tür aufgetan, die mir den Weg freigab zu dem Bewusstwerden, dass Gleichempfindende mir auf meinem Weg weiterhelfen können …“ (Gerlinde Beck). Und an anderer Stelle beschreibt sie ein wesentliches Element, das auch aus diesem frühen Erlebnis heraus in ihren Arbeiten Eingang fand, die Mittelachse: „Ich glaube, dass ich von Anbeginn ein Raumgefühl hatte und dies nicht nur für feste Formen, sondern ebenso für meine Mittelachse. Sämtliche Skulpturen … sind aus dieser erwachsen…“
Die Erfahrung des Tanzes hat nachhaltige Spuren in ihrem künstlerischen Schaffen hinterlassen. Zeitlebens waren Raum und Bewegung wesentliche Ausdrucksmomente ihrer Plastiken. Beck will räumliche Befindlichkeit und Bewegung erfahrbar und anschaulich machen sowie in die Dreidimensionalität bringen, ohne sich dem Zwang auszusetzen, mechanisch-kinetische Techniken einsetzen zu müssen.
Ihre Skulpturen und Ensembles führen Schritt für Schritt von der Figur zur Bewegung und schließlich zur Aufhebung des Körpervolumens im Raum. Was dabei nachbleibt, sind Linien wie Bewegungsspuren im Raum. Sie schafft skulpturale Raumchoreografien.
Innerhalb ihres bildnerischen Werkes nehmen die „Stelen“ einen besonderen Rang ein. Ab 1963 entstanden statuarische, in die Vertikale strebende, dann auch geneigte und gedrehte Säulen- und Pfeifenformen. Auch wenn die Künstlerin die Skulpturen nüchtern „Stelen“ nennt, schwingt in ihnen der Verweis auf den menschlichen Körper mit Rumpf, Kopf und Gliedern eindeutig mit. Die Kuben sind wie bewegliche Körperteile vertikal aufeinander gesetzt. Der größte Raumkörper bildet dabei den Kopf, der kleinste den Stand- und Haltekörper. Das aufrechte Gehen, das hauptsächliche Merkmal, das den Menschen von den Tieren unterscheidet, verbleibt als letztes Merkmal der reduzierten Figur bestehen. Gleichzeitig führt Gerlinde Beck die Komplexität dieses scheinbar simplen Charakteristikums in seiner ganzen Labilität vor: Minimale Berührungspunkte durch Torsion an die Grenzen der Stabilität geführt und zugespitzt durch die Anordnung des kleinsten Raumkörpers, der den größeren und schwereren Raumkörpern scheinbar kaum noch standhalten kann. Das bis in ihr Spätwerk verfolgbare Motiv der „Balance“ findet eine markante künstlerische Formulierung. „Das Thema Balance ist für mich das aufregendste“, gibt Gerlinde Beck zu dieser Zeit zu Protokoll – und sagt: „Die Raumkörper werden so aufeinander geschichtet, dass sich unten oder in der Mitte eine Neigung befindet. Den Winkel herauszufinden, der gerade noch jene Sekunde des Haltens ermöglicht, ist aufregend.“
Georg Elben:Begrüssung zur Finissage Marler Medienkunst-Preise 2013 im Skulpturenmuseum Glaskasten
Gibt es zwischen Klangkunst und Videokunst genug inhaltliche, formale und technische Gemeinsamkeiten, um die zu beiden Genres vom Skulpturenmuseum Glaskasten traditionsreich ausgerichteten Wettbewerbe zusammen auszustellen? Diese Frage will die aktuelle Präsentation von 37 Arbeiten beantworten, die aus rund 550 internationalen Einsendungen aus über 40 Ländern von zwei Jurys ausgewählt wurden und im Skulpturenmuseum, im Grimme-Institut und in einigen temporär leerstehenden Ladenlokalen im Marler Stern zu erleben ist.
Seit 1984 gibt es den im Skulpturenmuseum Glaskasten Marl beheimateten Video-Kunst-Preis, seit 2002 den gemeinsam mit WDR 3 ausgeschriebenen Klangkunst-Preis, der im kommenden Jahr zum EUROPEAN SOUNDART AWARD weiterentwickelt wird -- und zum ersten Mal werden beide Medienkunstsparten in diesem Jahr zusammen gezeigt. Dafür hatten die beiden erstmals international ausgeschriebenen Wettbewerbe die gleiche inhaltliche Vorgabe: Die eingereichten Arbeiten sollten sich thematisch, formal oder in ihrer Präsentation auf den (musealen) Raum beziehen. Letzteres bedeutet, dass nicht das Kino oder der Konzertsaal ihr idealer Präsentationsort ist, sondern das Museum, in dem der Besucher frei durch die Ausstellung schlendern kann, intuitiv einen Überblick gewinnt, um sich dann ein Kunstwerk auszusuchen und konzentriert anzuschauen.
Die durch die Ausschreibung vorgegebene Beschäftigung mit dem Thema „Raum wurde auf inhaltlicher Ebene bei der Auswahl recht weit interpretiert. Abgeleitet ist das Thema durch das für das Museum namensgebende künstlerische Medium, der Skulptur, die durch ihre „Rundumansichtigkeit schon per se Raum braucht. Einige Video- und Klangarbeiten beschreiben Raum zum Beispiel als Landschaft, in der etwas passiert. Ausgewählt wurden sie dann, wenn -- neben der vorrangigen künstlerischen Qualität -- die Landschaftsbeschreibung wie ein Mitakteur anzusehen ist (ein See bei Lukas Marxt) oder zur Bühne wird (eine desolate Wohnsiedlung im irischen Cork bei Nicolas Carrier). Der landschaftliche Raumbezug kann auch der Stadtraum sein, auf den die Protagonistin blickt, während sie ihn beschreibt (die chinesische Stadt Chongqing bei Neringa Naujokaite) oder unmittelbar der Creiler Platz vor dem Marler Rathaus, der akustisch belebt und aufgeladen wird (durch das Megaphon von Benny Nemerowski Ramsey).
Die Erweiterung des Präsentationsraumes über das Museum hinaus in die Stadt ist auch programmatisch zu verstehen, denn neben der Tatsache, dass Medienkunst wegen ihrer akustischen Dimension viel Platz braucht, wenn man nicht immer auf Kopfhörer angewiesen sein möchte, ist Videokunst besonders gut geeignet, im öffentlichen Raum außerhalb des Museums ein erweitertes Publikum anzusprechen. Allerdings dürfen die Werke dafür nicht zu lang sein -- Video und Klangkunst sind zeitbezogene Medien.
Letztlich wird die Frage, ob die inhaltliche Vorgabe in der Mischung der ausgewählten Arbeiten eingehalten wurde, erst in ihrem Zusammenspiel in der Ausstellung beantwortet. Das Thema „Raum ist auch der Versuch, neben den beschriebenen Anschlüssen eine Vorgabe für den Wettbewerb zu machen, die interkulturell verständlich ist, ohne zu eng gefasst und damit zu begrenzend zu sein.