Basilika Sankt Michael in Altenstadt
Die Basilika Sankt Michael ist seit über 800 Jahren ein kulturelles Juwel im Pfaffenwinkel und der Mittelpunkt von Altenstadt. Obwohl es im Laufe der Jahrhunderte einige Umbauten gab, lässt der beeindruckende romanische Bau noch heute einen Einblick in längst vergangene Zeiten zu. Wir stellen Ihnen die Basilika vor und zeigen Ihnen, wie wichtig die Bildsprache in einer Epoche war, in der die Menschen oft weder lesen noch schreiben konnten – und dennoch verstanden haben, was die Baumeister ausdrücken wollten.
Altenstadt/Oberbayern St. Michael - Plenum
Alpenländisch-romanische Basilika St. Michael in Altenstadt im Pfaffenwinkel - Oberbayern, Deutschland
Plenum zum Sonntagsamt
Glocken 1 + 2 + 4 - gegossen 1950 von Georg Hofweber in Regensburg
Glocken 3 + 5 - gegossen 1881 von der Firma Hamm in Augsburg
Obwohl der Nordturm der Michaelsbasilika schon seit alters her als Glockenturm diente, sind Kirchenglocken erst um 1700 geschichtlich nachweisbar.
1881 wurde die Firma Hamm in Augsburg beauftragt, 5 Glocken für die Basilika zu gießen.
Bereits während des 1. Weltkriegs sollten die Glocken vom Turm abgenommen und für Kriegszwecke missbraucht werden. Obwohl das Geläute noch keine 40 Jahre alt war, gelang es dem damaligen Pfarrer Josef Ott, mit dem Hinweis auf den hohen Kunstwert des Ensembles, den Abtransport zu verhindern. Im 2. Weltkrieg jedoch, war alles Bemühen umsonst. Die drittgrößte (Silvester) und die kleinste Glocke (Donatus) durften im Turm bleiben. Die große Glocke (St. Michael), die zweitgrößte (Heilige Maria) und die zweitkleinste (Sebastian) waren nicht mehr zu retten. Auf den Hinweis, dass bei der Abnahme Gefahr für die romanischen Bögen am Turm bestehen würde, wurde verfügt, dass die Glocken im Turm zerschlagen und für das Einschmelzen abgeliefert werden müssten. Am 4. Mai 1942 schlug die bittere Stunde des Abschieds, die Gemeinde war total erschüttert und auch viele Männer weinten... -- so berichtet Pfarrer Josef Ott!
Im Heiligen Jahr 1950 wurde beim Hamm-Nachfolger Georg Hofweber in Regensburg der Guss von 3 neuen Glocken in Auftrag gegeben; die festliche Weihe erfolgte am 25. April 1951.
Als im Frühjahr 2004 der Glockenturm auf sich aufmerksam machte, weil Steinbrocken und Putzteile herabfielen, war dies ein Hinweis auf die dringliche Notwendigkeit einer Außenrestaurierung. Neben der andauernden Gefahr, weiterer herabstürzender Elemente, beunruhigten vorallem die statischen Probleme. Eine Notsicherung des Nordturms war unumgänglich und wegen Einsturzgefahr verstummten ab Anfang November 2004 die Glocken.
Nachdem von Seiten aller Behörden, Ämter, etc. ... alles geklärt war, konnte 2008 mit der Restaurierung begonnen werden, wozu unter großem Interesse der Öffentlichkeit, das Turmdach und die Glocken vom Turm abgenommen wurden - siehe:
merkur-online.de/lokales/nachrichten/fotostrecke-kirchenturmsanierung-michael-altenstadt-20090.html
2 Jahre später war die Sanierung soweit abgeschlossen, dass nun ab September 2009 ein neuer Eichenholzglockenstuhl eingebaut, die Glocken an neuen Holzjochen befestigt und mit neuen Klöppeln bestückt werden konnten; siehe auch:
Der Abschluss der Restauration wurde am Christkönigssonntag mit einer Festmesse, Chor und Orchester feierlich begangen.
Ein herzliches Dankeschön dem Herrn Pfarrer und dem Herrn Mesner für die Möglichkeit zur Turmbesteigung und zum Filmen!
Altenstadt/Oberbayern St. Michael - Vorläuten mit der großen Glocke
Alpenländisch-romanische Basilika St. Michael in Altenstadt im Pfaffenwinkel - Oberbayern, Deutschland.
Vorläuten mit der Michaels-Glocke zum Sonntagsamt; gegossen 1950 von dem Hamm-Nachfolger Georg Hofweber in Regensburg & Vorstellung der Basilika.
Am Westrand des ansonsten von Barock und Rokoko geprägten Pfaffenwinkels, erhebt sich als romanisches Juwel die 800 jährige Michaels-Basilika.
Als an Weihnachten anno Domini 1165 eine Feier in Alt-Schongau, dem heutigen Altenstadt stattfand, könnte es sich durchaus um das Fest der Grundsteinlegung des Gotteshauses handeln, da Untersuchungen an Resten von Holzbalken eine Rückdatierung auf die Jahre 1165 - 1117 erschließen. Herzog Welf VI hat mit hoher Wahrscheinlichkeit den Bau der Basilika veranlasst. Als die Siedlung zu Beginn des 13. Jhdt. Richtung Lech verlegt wurde, diente der Kirchenbau der alten Stadt Schongau den einfachen Bauern und Handwerkern weiterhin als Pfarrkirche. Durch diese Gegebenheit unterblieben Umbauten und auch die Barockzeit hinterließ nahezu keine Spuren. Als im 30jährigen Krieg beide Türme durch Brandstiftung ausbrannten und am 6. November 1671 der Nordturm teilweise einstürzte, trug man sich mit dem Gedanken, den Glockenturm gänzlich abzutragen. Jedoch wurde 5 Jahre später vom Augsburger Bischof die Zustimmung zur Renovierung erteilt und der Baumeister versprach: Ein bestandhaftiges Werk zu machen, damit es dem lieben St.-Michaels-Gotteshaus zum Besten gerate! Somit wurde der Norturm in seiner alten Form wieder aufgebaut.
Im 19. Jhdt. war es der damalige König Ludwig I., der dem Kirchenbau durch seinen Kunstsinn arg zusetzte! Der von ihm beauftragte Münchner Architekt Friedrich von Gärtner wurde mit der Restaurierung beauftragt. Nicht nur, dass dieser die beiden Neben-Apsiden schloss und diese neu entstandenen Räume als Sakristei und Glockenhaus zweckentfremdete, es wurde die Basilika zusätzlich mit stilbrüchigen, neoromanischen Ausstattungsstücken, wie einem Hochaltar, Chorgestühl und einer Kanzel ausgestattet...
Gott sei Dank wurden in den Jahren 1961 - 1963 diese Veränderungen wieder rückgängig gemacht und der Innenraum dem hochmittelalterlichen Urzustand angenähert! Die beiden Neben-Apsiden wurden wieder geöffnet und der Fußboden tiefer gelegt, um die originalen Pfeilerbasen wieder sichtbar werden zu lassen.
Markantes und zugleich eindrücklichstes Kunstwerk des einzigen, gänzlich durchgewölbten romanischen Sakralbaus Bayerns, ist der Große Gott von Altenstadt! Dieser romanische Crucifixus aus der Bauzeit der Kirche, ist aus zwei, im Schulterbereich gekreuzten Lindenholzbaumstämmen heraus gearbeitet. Die beiden Assistenz-Figuren Maria und Johannes sind genaue Kopien der Originale, die sich im Bayerischen Nationalmuseum in München befinden. Ebenso aus der Erbauungszeit ist der romanische Taufstein, der mit seinen Reliefs zu den bedeutendsten im deutschsprachigen Raum zählt. Auch aus der Bauzeit stammt das erst 1994 entdeckte und anschließend freigelegte, monumentale Christopherus-Fresko mit seiner Höhe von 8 Metern! Weitere spätromanische und frühgotische Fresken sind die Kostbarkeiten dieser Kirche! Bemerkenswert ist hierbei der mächtige Erzengel Michael als Seelenwäger. In der einen Waagschale befinden sich Adam und Eva die betend ihre Hände falten, während aus der anderen Waagschale zwei Teufel herausfallen. Der Griff des Schwertes zeigt auf Adam und Eva - also ihre Freisprechung, während die Klinge zu den Teufeln weist - dementsprechend ihre Schuld aufzeigt.
Weitere wissenswerte Informationen über die Kirchenglocken, sowie die Restaurierung der Türme, folgen beim Video mit dem Plenum!
Altenstadt im Pfaffenwinkel Romanische Basilika und Fallschirmspringer
Gemeinde Altenstadt
Altenstadt bei Schongau liegt im Pfaffenwinkel, noch in Oberbayern, aber sprachlich schon dem Allgäu zugewandt.
Von den Römern schon besucht, die über die Via Claudia die oberitalienische Stadt Verona mit der Schwabenmetropole Augsburg verbanden.
Die über die Landesgrenzen hinaus hoch angesehene Basilika St. Michael wurde ca 1220 fertiggestellt und erstrahlt nach diversen Renovierungen in neuem Glanz.
Bekannt wurde Altenstadt durch die Luftlande- und -transportschule, die den Himmel mit
grauen und bunten Fallschirmen schmückt.
Sonthofen/Oberallgäu Kath. Stadtpfarrkirche St. Michael
Kath. Stadtpfarrkirche St. Michael in Sonthofen/Oberallgäu -- Südbayern, Deutschland.
1. Plenum
2. Fotopräsentation
Nach 1418 wurde die Pfarrkirche zum zweiten Mal, durch eine veranlasste Brandstiftung am 26. Juni 1540 von Jörg Aufschnaiter der eine Fehde mit dem Markt Sonthofen austrug, vernichtet. Auch der Pfarrhof und weitere 16 Häuser fielen dem Brand zum Opfer.
Beim Wiederaufbau zeigte es sich, dass die durch den Brand herabgestürzten und teilweise zerschmolzenen Glocken ursprünglich eine Stiftung der Herren von Heimenhofen-Burgberg waren, weshalb Magdalena, die Witwe des Kaspar von Heimenhofen, geborene von Stadion und Cousine des Bischofs Christoph von Stadion, Anspruch auf die Schmelzüberreste erhob, die ihr jedoch der Landamman Seneca Nachtrueb vorenthielt, was zu einem erbitterten Streit zwischen beiden führte und der in einem Eklat endete, als Sohn, Schwager und Vetter der Magdalena in die Kirche eindrangen und ohne Rücksicht auf die Heiligkeit des Ortes, die Wappen der Nachtrueb von dessen Kirchenstuhl abschabten.
Indessen war es dem damaligen Augsburger Bischof Christoph von Stadion ein Anliegen, 3 neue Glocken für die Sonthofener Kirche zu stiften. Der Auftrag erging an die beiden Glockengießermeister-Brüder Gregor und Alexander Löffler, da Gregor Löffler 20 Jahre in Diensten der Freien Reichsstadt Augsburg stand. Sein zweiter Vertrag mit der Stadt Augsburg gewährte ihm mehr Freiheit, sodass er von 1537 bis 1540 seine Innsbrucker Werkstatt erneuern konnte. Hier wurden auch diese Sonthofener Glocken von „Maister Gregor und Alexander Löffler, Puchsen-Giesser zu Innspruck im 1540 Iar am XX. Tag Ocktobris gegossen.
Die dritte und wohl furchtbarste Katastrophe musste die Kirche im 2. Weltkrieg über sich ergehen lassen:
Am Sonntag, dem 29. April erfolgte vormittags um 10 Uhr ein schwerer Tieffliegerangriff auf den Markt. Der Großteil der Bevölkerung war zu dieser Stunde in St. Michael beim Amt, als die feindlichen Flieger kamen.
Dem damalige Kaplan Klemens Berger gelang es noch geistesgegenwärtig, die in Panik geratenen Kirchenbesucher am kopflosen Verlassen der Kirche zu hindern und sie aufzufordern, die Bänke im Kirchenschiff schnellstmöglich zu räumen, sich an die Seitenwände zu drücken, um dort größtmöglich Schutz zu suchen... Nur wenige Augenblicke später durchschlugen mehrere Sprengbomben das Kirchendach und richteten im Mittelschiff schwere Verwüstungen an, und kurz darauf geriet die Kirchturmkuppel in Brand, wodurch der brennende Glockenstuhl, mit der einzigen noch verbliebenen Löffler-Glocke in die Tiefe stürzte, um in der Glut zu verschmelzen.
Noch heute wird es als ein Wunder angesehen und dem Schutz des mächtigen Erzengel-Fürsten Michael zugeschrieben, dass dabei kein einziger Mensch ums Leben kam, und die 12 Schwer- und mehrere Leichtverletzten wieder gesundeten!
Unter großen Opfern ging man an den Wiederaufbau; dabei wurde u. a. das geschmolzene Glockenmetall geborgen und Engelbert Gebhard in Kempten damit beauftragt, in Erinnerung an die drei „Löfflerinnen, aus diesem Erz zwei neue Glocken zu gießen. 1946 wurden der Turm saniert, die Turmkuppel wieder hergestellt und am 19. September die Michaelsglocke und Marienglocke von Gebhard gegossen. Erst 2 Jahre später war die Kirche für die Sonntagsmessen mit Einschränkungen wieder benutzbar. Als 1954 die Amerikaner endgültig abzogen und sich somit die allgemeine Situation verbesserte, konnte der westliche Anbau mit Vorhalle und Emporenaufgängen erstellt, sowie 1 Jahr später Karl Czudnochowsky in Erding mit dem Guss von 2 zusätzlichen Glocken beauftragt werden.
DAS GELÄUTE:
Glocke 1: Gefallenen-Glocke, 1956 von Karl Czudnochowsky, C1, 2100 kg, Inschrift: „Wenn ich ertöne, denkt an eure Söhne, die Blut und Leben für euch gegeben!
Glocke 2: Michaelsglocke, 1946 von Engelbert Gebhard, Es1, 1300 kg, Inschrift: „405 Jahre durft ich künden dieses Wort, im Namen des Stifters Christian v. Stadion damals Bischof v. Augsburg. Nun trag ich es weiter über Land und Leute im Auftrag des Pfarrers und Dekans des Jahres 1946.
Glocke 3: Marienglocke, 1946 von Engelbert Gebhard, F1, 900 kg, Inschrift: Wir wurden gegossen am 22.10.1540 von G. u. A. Löffler aus Innsbruck. Vom Turm geschmolzen am 29.04.1945 durch feindliche Flieger. Neu aus der Erde gehoben am 19.09.1946 von Gebhard aus Kempten. (Bei beiden Glocken verwendet Gebhard sowohl bei den deutschen, als auch bei den lateinischen Inschriften, welche z. T. den Wortlaut der Löfflerinnen wieder geben, gotische Majuskeln u. Minuskeln!)
Glocke 4: Arme-Seelen-Glocke, 1956 von Carl Czudnochowsky, As1, 550 kg, Inschrift: „Die Toten bewein ich, die Lebendigen mahn ich. Wir beide, die größte und kleinste Glocke wurden 1956 gegossen von Karl Czudnochowsky.
Dem Herrn Stadtpfarrer, sowie dem Herrn Stadtpfarrmesner gilt mein herzlicher Dank!
Dieses Video sei den St.-Michaelanern von Sonthofen gewidmet!
Auf den Spuren meines Vaters .. on the footprints of my father
Mein Vater Karl-Heinz Gersdorff war Fallschirmjäger und Absetzer bei der Bundeswehr in den Jahren 1959 bis 1963 in Altenstadt-Schongau.
Viel zu spät entdeckte ich ... was meinen Vater vor vielen Jahren so faszinierte ... allways blue skys
Illegale Party in der Klosterruine St. Michael-Basilika
Bis zum Sonnenaufgang und weit darüber hinaus feierten in der Nacht auf Sonntag (8. Juli) mehrere hundert Besucher auf dem alten Klostergelände - trotz eines schweren Unfalls gegen 1 Uhr morgens. Video: privat
Basilika (Bautyp)
Vielen Dank für Ihre Unterstützung:
Basilika (Bautyp)
Basilika war ursprünglich der Name großer, zu Gerichtssitzungen und Handelsgeschäften bestimmter Prachtgebäude.Im Zuge der Christianisierung übertrug sich der Begriff auf die nach dem Vorbild der antiken Basiliken gestalteten Kirchengebäude insbesondere aus romanischer Zeit.In der kunst- und bauhistorischen Terminologie wird der Begriff Basilika nur für langgestreckte Bauten mit hohem Mittelschiff und niedrigen Seitenschiffen angewendet, entsprechend der frühchristlichen Bauform.
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Mesner - Dienst an Gott und den Menschen
Eine Pfarrei braucht viele engagierte Menschen, die den Pfarrer das ganze Jahr über unterstützen. Eine wichtige Aufgabe haben die Mesner. Sie sorgen für die Kirche und alles was dazugehört. Oft sind sie unmittelbare Ansprechpartner und so ein Bindeglied zwischen Pfarrer und Gläubigen – und das in einer Zeit, in der die Pfarrer viele Gemeinden betreuen und nicht immer im Ort wohnen. Wir stellen Ihnen heute einen der dienstältesten Mesner im Bistum vor. Josef Sing aus Schwennenbach im Dekanat Dillingen. Seit 63 Jahren ist er im Dienst!
Dinkelsbuhl Germany - Bells. 11/3/15
Abend der Versöhnung - Fastenzeit 2014
Der Abend der Versöhnung ist eine Nacht mit Gott in der besonders stimmungsvoll und meditativ beleuchteten Basilika St. Michael in Altenstadt. Dabei gibt es ganz verschiedene Angebote: Eucharistische Anbetung, Kerzen entzünden, Weihrauch verbrennen, Bitten und Dank aufschreiben, mit einem Priester reden, sich segnen lassen, beichten oder einfach da sein.
Hier findest du einen Zeitraffer-Mitschnitt des Abends der Versöhnung in der Fastenzeit 2014.
Buxheim/Unterallgäu Kath. Pfarrkirche St. Peter & Paul
Kath. Pfarrkirche St. Peter & Paul Buxheim/Unterallgäu -- Südbayern; Deutschland
(HD)
Auf einer Anhöhe inmitten des Dorfes erhebt sich die anmutige Silhouette der Pfarrkirche mit ihrem schlanken Turm.
Dessen Glockenstube beherbergt drei wertvolle historische Glocken!
Die beiden größeren Gusswerke erinnern mich an die gotische Glocke im Turm von Markt Rettenbach (siehe: und: , da sie einige Übereinstimmungen aufweisen, die ich gerne erläutern möchte:
Glocke 1: Gegossen 1424 von einem unbekannten Meister der Freien Reichsstadt Memmingen.
Neben 3 Wappen, die mit einem Reichsadler versehen sind, dienen als Worttrennung fünfblättrige Rosen, die z. T. recht naturgetreu mit Staubgefäßen versehen sind, wie man sie heutzutage noch bei historischen Rosensorten findet.
Als Flankenrelief ist -- ähnlich wie in Markt Rettenbach -- ein Gekreuzigter zu finden, der von einem gotischen Kielbogen bekrönt ist, der mit Bögen aus Kleeblättern und Kreuzblumen ausgefüllt ist. (Da sich dieses Relief direkt zwischen dem Schwungrad und den Balken des Glockenstuhls befindet, war es äußerst schwierig, detailgetreu zu fotografieren)
Zwischen rustikalen Kordelstegen lautet die Schulterinschrift:
Ӂ do ❀ man ❀ ʒalt ❀ ıııı ❀ xxıııı ❀ iar Ӂ lucas ❀ marcus ❀ iohanneʃ ❀ mateuʃ Ӂ
Glocke 2: Gegossen 1424 von einem unbekannten Meister der Freien Reichsstadt Memmingen.
Sie ist mit denselben Wappen, Lettern und Trennungszeichen ihrer großen Schwester sehr ähnlich und weist hinter dem Gussjahr noch ein lateinisches Kreuz auf, dass rechts oberhalb von einem „d als Minuskel flankiert wird. Die Schulterinschrift wird ebenfalls von groben Schnurstegen eingerahmt:
Ӂ lucas ❀ marcus Ӂ iohenns ❀ mateus Ӂ anno domi m° cccc xxıııı † d ❀
Glocke 3: Gegossen 1995
Da weder das Verlängerungskabel, noch der Scheinwerfer ausreichten, um diese Glocke rückseitig anzustrahlen, habe ich aufs Geradewohl in den dunklen Glockenstuhl hinein fotografiert. Zu erkennen ist noch das Gussjahr zwischen dem Gießerzeichen, das eine Glocke in einem Rundbogen darstellt. Sehr markant sind die schwarzen Kronenhenkel, die ich in dieser Form noch nie zuvor gesehen habe.
Glocke 4: Gegossen von einem unbekannt Meister vor ca. 800 Jahren.
Sie ist die älteste Glocke dieses Ensembles!
Durch ihre markante, steil ansteigende Form, sowie den herrlich archaisch anmutende Klang, darf man sie durchaus ins 13. Jahrhundert zurückdatieren. Wenn auch schmucklos, besticht sie dennoch durch ihren gotischen Habitus!
Das Gros der Holzelemente dieses Glockenstuhles weist ein sehr, sehr hohes Alter auf! Eine dendrochronolgische Untersuchung würde hier wohl Spannendes aufzeigen.
Herrn Pater Michael gilt mein aufrichtiger Dank!
Aschau im Chiemgau (RO), h°-Glocke
Die große Glocke des Aschauer Eisengeläutes misst über 2 Meter im Durchmesser. Sie läutet schon seit 1920 und hat nichts von ihrer Schönheit eingebüßt.
Weitere Infos siehe Video vom Plenum.
Aufnahme: Vorläuten um 9h30 zum Festgottesdienst um 10h am Kirchweihsonntag, 16.10. 2011
Duisburg-Mittelmeiderich (NRW) kath.Michaelskirche Vollgeläut (Turmaufnahme)
Im Duisburger Stadtteil Mittelmeiderich steht die mächtige Michaelskirche.
Im 19jhdt wurde die Neugotische Basilika Erbaut und ist zudem die einzige Kirche der Gemeinde.
Bis 2006 gab es eine zweite Kirche.
Die Matthäuskirche wurde auf Grund von mangelndem Besuchern im Frühjahr 2006 abgerissen.
Was mit den Glocken geschah ist bis jetzt noch unbekannt.
Nur eine Glocke ( die kleinste ) wurde in St.Michael aufbewahrt als Andenken.
Seitdem ist die Michaelskirche die Haupt und einzigste Kirche in Mittelmeiderich.
Glocken: die Kirche besitzt sieben Glocken.
Schlagtöne, Name, Gussjahr und Gießer:
C' Elisabeth
1958 von Wolfgang Hausen Mabilon
es' Maria Herz
1955 von Wolfgang Hausen Mabilon
f' Joseph 1955 von Wolfgang Hausen Mabilon
as' Margaretha Maria
1955 von Wolfgang Hausen Mabilon
b' Cosmas und Damianus 1955 von Wolfgang Hausen Mabilon
c Matthias
2008 von Bruder Michael in Maria Laach
des Michael
2008 von Bruder Michael in Maria Laach
Bedanken möchten wir uns an den Küster der Michaelskirche fürs aufschließen des Turmes.
Weiterhin danken wir Turbofreak 89 und Glockenlandschaft in Nordrhein-Westfalen fürs Begleiten und unterstützen .
Zu Turbofreak's Video diesem link folgen:
Glockentürme sind nicht öffentlich begehbar.
Die Aufnahme wurde durch die Genehmigung der Gemeinde veröffentlicht.
Ottacker/Oberallgäu St. Otmar - Sonderplenum
Katholische Pfarrkirche St. Otmar in Ottacker/Oberallgäu - Südbayern, Deutschland.
Sonderplenum zum Sonntagsamt am 16. Januar 2011
Glocken 1 + 2 + 4 + 5 gegossen anno Domini 1959 von Rudolf Perner in Passau
Glocke 3 - ? - (Definitiv erst nach 1850 gegossen!)
DIESES VIDEO WIDME ICH DEM USER glockenmark
Von welcher Himmelsrichtung man sich auch auf Ottacker zu bewegt: Durch die bergige Landschaft des Oberallgäuer Voralpenlandes, ist der Kirchturm von Weitem sichtbar. Sein Untergeschoß und der Chor reichen noch auf das Jahr 1450 zurück. Der Turm der Pfarrkirche bildete früher die Grenze zwischen der Grafschaft Kempten und der Herrschaft des Fürstbischofs von Augsburg, wodurch der Ort in zwei Teilen zerschnitten wurde.
Ein Siedler namens Ottakar, verlieh dem Dorf einst seinen jetzigen Namen!
Im Jahre 2006 stand die Kirche - wegen Einsturzgefahr - vor der Schließung! Die Ottackeraner, der Sulzberger Pfarrer, der Ruhestandspfarrer von Ottacker, sowie der Kirchenpfleger mitsamt der ganzen Kirchenverwaltung, setzten Himmel und Erde in Bewegung, um mit einer Generalsanierung das Gotteshaus zu retten. Das Denkmalamt erwies sich dabei eher als Hindernis, denn als Hilfe... doch wie in der Presse zu lesen war, hat man die Einlassungen der Denkmalamt-Vertreterin mit direkten Allgäuer Worten gekontert... mit dem Resultat: Man hat wieder eine strahlend schöne Kirche, als sichtbares Zeichen christlicher Identität...
Regulär wird die große Glocke nur zu den Hochfesten, sowie bei Todesfällen und Hochzeiten geläutet! Der Herr Ruhestandspfarrer sagte mir jedoch ganz spontan zu, wenn ich schon mal da bin, die große Glocke mitzuläuten. Er war erbötig, mir auch gleich den Turm zu öffnen, damit ich mich umschauen und in Ruhe vorbereiten konnte. Beim Aufstieg entdeckte ich auch gleich im Geschoß unterhalb der Glockenstube eine Steckdose, wo ich das Verlängerungskabel anschließen konnte, um das Reich der Glocken mit mehr Licht auszufüllen. In der Tat war ich mehr als überrascht, 5 Glocken in diesem Turm anzutreffen. Dass diese Glockenstube tatsächlich als herrschaftlicher Sitz der Gusswerke fungiert ist unübersehbar, denn ausser ihnen hat sonst (fast) nichts mehr Platz. Intuitiv verwarf ich gleich den Gedanken, mich auf dem extrem kleinen Sims des Schallfensters zu postieren, denn dort hätte der Klöppel der großen Glocke meine Knöchel touchiert, und so quetschte ich mich in Schieflage zwischen Glockenstuhl und Schallfenster.
Die Kirchenglocken:
Im Jahre 1959 ergänzte Rudolf Perner aus Passau die vom 2. Weltkrieg wieder zurückgekehrte Glocke zu einem 5stimmigen Ensemble.
Glocke Nr. 3 wirft noch einige Fragen auf! Bis zum Jahre 1850 gehen die Aufzeichnungen der historischen Glocken des Allgäus, wobei die bestehenden, wie auch abgegangen Gusswerke erfasst sind. Die Enge im Turm machte es mir jedoch nicht möglich, die Inschrift auf dieser Glocke vollständig zu entziffern, denn selbst wenn ich bäuchlings unter der Marienglocke hindurch gerobbt wäre, hätte ich dabei Klöppel und Glocke in Bewegung gebracht, und dazu noch das Gepolter im Gebälk... dies alles wäre meinerseits recht pietätlos gewesen - angesichts dessen, da gerade unter mir die Messe gefeiert wurde!
Es ist deshalb naheliegend, die Kemptener Glockengießereien dieser Epoche zu betrachten:
Von 1816 - 1887 bestand in Kempten die Kleinglockengießerfirma J. A. Lechleiter & Co. Sämtliche Gießer und Arbeiter stammten aus Häselgehr in Tirol.
1857 - 1906: Theodor Wolfart
1909 - 1929 Andreas Hirt(h)
1921 - 1930 Ulrich/Apolda
Engelbert Gebhard (* 10. März 1900) erwarb 1929 die Glockengießerei Hirt(h) und 1930 die Gießerei Ulrich/Apolda.
Nach dem Krieg von 1870/71 belieferte die Fa. Hamm aus Augsburg u. a. auch das Oberallgäu!
Mein abschließender gilt:
dem Herrn Ruhestandspfarrer für das Sonderplenum
dem Herrn Kirchenpfleger
der Frau Mesnerin
der Ministrantin Tatjana, die das Plenum ein- und ausgeschaltet hat!
Ulm St. Georg (Vollgeläut)
Die Kirche St. Georg in Ulm wurde als katholische Garnisonkirche in den Jahren 1902 bis 1904 südlich des „Alten Friedhofs an der Olgastraße durch den Architekten Max Meckel erbaut. Heute ist sie die Pfarrkirche der 1920 errichteten katholischen Pfarrgemeinde St. Georg. Das Eigentum an der Kirche ging 1962 von der Bundesrepublik Deutschland auf die Pfarrgemeinde über.
Im 86 Meter hohem Turm hängen nur 3 Glocken
Glocke 1: Christus dem König Geweiht (cis¹)
Glocke 2: Marienglocke (dis¹)
Glocke 3: St. Georgglocke (fis¹)
Der Kirchturm ist zurzeit Eingerüstet.
Tallis, If ye love me
Live recording in the 12th century basilika of St Michael's Altenstadt, Bavaria, Germany
The Blenheim Singers
Professional ensemble founded at Blenheim Palace UNESCO World Heritage Site
Building peace into the minds of people
Conducted by Tom Hammond-Davies, Founder & Director
Esconova Open Air - Aftermovie 2018 - Freibad Altenstadt
Esconova Open Air - Aftermovie 2018 - Freibad Altenstadt (86972)
Münster Christ-König-Kirche Teilgeläut Allerheiligen 01.11.17
Lt. Küster war das das Vollgeläut, da Glocke 1 als Totenglocke nie mit geläutet wird.
Neu-Ulm - St. Johann Baptist - Festgeläut
Mitten im Zentrum von Neu-Ulm steht die Kath. Pfarrkirche St. Johann Baptist. Sie wurde im Jahr 1857 als Kath. Garnisonkirche erbaut und ist heute die Pfarrkirche der Kirchengemeinde von Neu-Ulm. Zur ihrer jetzigen Form umgestaltet wurde sie von Dominikus Böhm in den Jahren 1922 bis 1926 und nach dem Zweiten Weltkrieg.
Nach Aussagen von Fachleuten gehört sie weltweit zu den bedeutendsten Kirchenbauten des 20. Jahrhunderts in expressionistischem Stil.
Das neue fünfstimmige Geläut in der Tonfolge e¹ / g¹ / h¹ / d² / e² stammt von der Glockengießerei Maria Laach die es 2004 gegossen hat.
Zwar etwas zu schnell geschaltet aber so wie hier geschaltet wurde geht grad noch.
Aufgenommen am 01.04.13 um 09:50 Uhr.