Münnerstadt (D) die Glocken der kath. Kirche St. Maria Magdalena
Es erklingen die sieben Glocken der katholischen Stadtpfarrkirche St. Maria Magdalena im unterfränkischen Münnerstadt.
Disposition: c' e' g' a' h' cis'' ais''
Nr. 1+4+5 Otto/Bremen-Hemelingen, 1957
Nr. 2 Johann Ulrich/Bad Hersfeld, 1681
Nr. 3 unbezeichnet, 1588
Nr. 6 unbezeichnet 1630
Nr. 7 unbezeichnet, mittelalterlich
Alle sieben Glocken befinden sich im höheren, romanischen Westturm mit der geschieferten Zipfelmütze.
Vier von ihnen sind historisch (e'+g'+cis''+ais'') und hängen in der geräumigen Glockenstube. Dazu goss die Glockengießerei Otto in Bremen-Hemelingen im Jahr 1957 drei neue, qualitätvolle Glocken (c'+a'+h') hinzu, wovon die große c' das fantastisch, grundtönige Fundament bildet.
Das Hauptgeläute bilden die Glocken 1 bis 5, während Nr. 6 als Sterbeglocke dient. Verwendung als solistische Wandlungsglocke hat das kleinste Instrument. Es wurde wie Glocke 6 für die Aufnahmen hinzu geschaltet.
Ablauf:
Einzelglocken:
0:15 Glocke 7 (ais'')
1:00 Glocke 6 (cis'')
1:45 Glocke 5 (h')
3:00 Glocke 4 (a')
3:55 Glocke 3 (g')
5:00 Glocke 2 (e')
6:10 Glocke 1 (c')
7:40 Stundenschlag
8:00 Vollgeläute (Turmaufnahme)
10.35 Vollgeläute (Außenaufnahme mit Präsentation der Kirche)
14:05 Ausläuten mit nochmaligem Solo der großen Glocke
In Gedenken an den Mesner dieser Kirche!
Ohne sein Zutun gäbe es diese Ton- und Videodokumente nicht. VIELEN DANK!
Kirchenchor St. Maria Magdalena Münnerstadt
Sanctus und Benedictus in der Ostermesse 2017
Münnerstadt
MÜNNERSTADT eine kleine aber geschichtsträchtige Stadt im Landkreis Bad Kissingen. Bei einem kurzen Zwischenstopp haben wir das historische Städtchen in der fränkischen Rhön entdeckt.
Mellrichstadt (D) kath. Stadtpfarrkirche St. Kilian: Vollgeläute
Mit diesem Video wünsche ich allen meinen Abonnenten einen gesegneten Heiligabend und eine frohes Weihnachtsfest, sowie alles Gute für das neue Jahr 2015.
Stimmung: ca. es' f' as' b' des'' es'' f'' as''
Nach einem Großbrand wurden 1497-1503 fünf neue Glocken gegossen, die bie heute erhalten sind. 1992 erweiterte man das Geläute um weitere drei Glocken (4,6,7) von der Firma Perner/Passau.
Glocken 1,2,3,5,8 gotisch (1497-1503)
Glocken 4,6,7 sind 1992 von Perner/Passau gegossen worden
Zur Kirche: Die Altstadt von Mellrichstadt, umgeben von der fast vollständig erhaltenen Stadtmauer, liegt zwischen den beiden Bächen Streu und Malbach. Am Südende der Altstadt steht die Pfarrkirche St. Kilian, deren markanter, ca. 56 m hoher Kirchturm das Stadtbild bis heute prägt.
Die Stadtpfarrkirche steht zum Teil auf den Fundamenten einer Vorgängerkirche, welche schon 742 zu einer einfachen Saalkirche erweitert wurde. Als Nachfolgebau errichtete man dieser Stelle zwischen 1000 und 1050 ein romanisches Sakralgebäude.
Mit dem Bau des Chorraumes und der ehemals zwei Kirchtürme wurde im späten 13. Jh. begonnen. Es folgt die heutige Taufkapelle, die ins 14. Jh. zu dokumentieren ist. Ihr Mittelpunkt ist der Taufstein von 1626, der mit Engelsköpfen und Löwenmasken geschmückt ist. Zur gleichen Zeit erbaute man auch die linke Seitenkapelle.
Im 15. Jh. wurde das Langhaus der Kirche errichtet. Aus dieser Zeit stammt die Madonna mit Kind von 1480 und das Sakramentshäuschen (heute in der linken Seitenkapelle untergebracht).
Im Jahr 1496 wurde der südliche Turm durch einen Biltzschlag zerstört. Das ausgebrochene Feuer verwüstete die gesamte Kirche und große Teile der Stadt. 1710 musste das Langhaus fast vollständig abgerissen werden. Auf den Fundamenten wurde der heutige Bau errichtet, der 1716 eingeweiht wurde.
Zum Hochaltar:
Der Hochaltar entstand im Jahr 1722 in der Werkstatt des Georg Gans aus Bad Neustadt/Saale. Das Altarbild schuf Johann Melchior Schaffner, ebenfalls aus Bas Neustadt/S. Es zeigt das Marytrium der sog. Frankenapostel Bischof Kilian und seine gefährten Kolonat und Totnan.
Der linke Seitenaltar von ca. 1720 zeigt die hl. Familie und den hl. Dominikus bei der Übergabe des Rosenkranzes. Rechts und links flankieren der hl, Sebastian und Johannes Evangelist das Altarbild.
Auf dem rechten Seitenaltar finden sich eine Maria Hilf - Darstellung und ein Gemälde des hl. Erzengels Michael. Die Figuren stellen Johannes den Täufer und den hl. Leopold dar.
Desweiteren gibt es noch zwei Altäre im Langhaus.
(Quelle: Kirchenführer der Pfarrkirche St. Kilian Mellrichstadt)
Ein großes Dankeschön geht an die nette Mesnerin, die mich das Plenum schalten ließ. Es musste trotzdem etwas schneller geschalten werden, da es nur sechs Minuten läuten sollte.
Ebenso ein Dank geht an Markus für die Ermöglichung!
Aufnahme: Allerheiligen 2014
Umzug zum Theaterstück Die Schutzfrau von Münnerstadt
Die Schutzfrau von Münnerstadt
Das fränkische Volksschauspiel aus dem 30-jährigen Krieg
Spätsommer im mittelalterlichen Münnerstadt in der Rhön: An drei Sonntagen bevölkern Ratsherren und Bürger, Soldaten und Tanzgruppen, Bauern und Scholaren in historischen Kostümen die Stadt mit ihren Mauern, Türmen und Fachwerkhäusern.
Trommler und Pfeifer spielen auf. Ein Festzug zieht durch die Gassen, Kanonen donnern. In Münnerstadt ist Festspielzeit. Seit 1927 erzählt eines der ältesten Freilichtspiele Frankens die bewegende Geschichte der Rettung der Stadt. Organisiert und aufgeführt von der Heimatspielgemeinde Münnerstadt e. V.
Mehr Informationen unter festspiele-muennerstadt.de
Erfurt-Johannesvorstadt (D) evang. Lutherkirche: Plenum
Es erklingt das mächtige Eisengeläut der evangelischen Erfurter Lutherkirche.
Stimmung: as° c' es' f' g' as'
Alle Glocken von Schilling & Lattermann/Morgenröthe-Rautenkranz aus dem Jahr 1927
Glocke 1 Martin Luther: 5470kg, 2385mm
Inschrift: Eine feste Burg ist unser Gott.
Funktion: Gloriosa – Festtagsglocke
Glocke 2 Paulus: 2800kg, 1950mm
Inschrift: Nun aber bleibt Glaube, Liebe, Hoffnung, aber die Liebe ist die größte unter ihnen.
Funktion: Totenglocke
Glocke 3 Paul Gerhardt: 1650kg, 1630mm
Inschrift: Erhebe dein Gemüte zu deinem Gott und sprich: Herr, deine Gnad und Güte bleibt dennoch ewiglich.
Funktion: Friedensglocke
Glocke 4 Pfarrer Otto Breithaupt: 1100kg, 1440mm
Inschrift: Alle Dinge sind möglich, dem der da glaubt.
Funktion: Uhrschlagglocke
Glocke 5 Pfarrer Friedrich Klapproth: 750kg, 1300mm
Inschrift: Gottes Wort ist Luthers Lehr, darum vergeht sie nimmermehr.
Funktion: Vater-Unser-Glocke
Glocke 6 August Hermann Francke: 620kg, 1200mm
Inschrift: Die auf den Herren harren, kriegen neue Kraft
Funktion: Taufglocke
geschätztes Gesamtgewicht: ~12500kg
Alle Glocken tragen an der Schulter Friese mit Weinreben.
(Die Angaben zum Durchmesser und Gewicht sind nur Schätzwerte aus der Rippentabelle von Schilling & Lattermann entnommen!)
Ausschnitte aus dem Vorläuten mit den Glocken 1-2-3-5-6 sind von 1:30 bis 4:15 zu hören.
In der Erfurter Lutherkirche läutet das gewaltigste je gegossene Eisengeläut der Welt. Die Glocken beeindrucken durch ihre gewaltigen Ausmaße. Man glaubt kaum, dass die as°-Glocke mit ihren über zwei Metern Durchmesser im Turm Platz findet, doch die gekröpften Joche machen es möglich.
Es soll hier jeder selbst entscheiden, ob er es mag oder nicht. Die Schlagtonlinie ist gar nicht mal so sehr daneben gegangen, wie man es von anderen Eisengeläuten kennt.
Ein herzliches Dankeschön geht hiermit an die Küsterin, dass ich im Turm filmen durfte und an den Pfarrer für die Erlaubnis der Veröffentlichung!
Augsburg-Oberhausen, Festtagsplenum von St. Martin
Ablauf: Glocken 2+3 ab 00:54; Fotos ab 4:22; Solo H° ab 5:28, geht ins Plenum über.
Die Pfarrkirche St. Martin im Norden des Augsburger Stadtteils Oberhausen wurde 1933/34 von Fritz Kempf erbaut. Zur bauzeitlichen Gestaltung gehört auch der plastische Schmuck in Terracotta aus der Werkstatt Pittroff. In den 1960er Jahren wurde die Kirche durch den Anbau von Seitenschiffen verändert und erhielt ein Chorwandbild von Severin Walter.
Das Geläut hat die Disposition H° - cis' - dis' - fis' - gis'.
Die beiden großen Glocken wurden 1963 von Karl Czudnochowsky in Erding gegossen.
Unter den übrigen finden sich historische Glocken aus ehemaligen deutschen Ost-Gebieten:
Glocke 3 wurde 1843 in Königsberg gegossen, Glocke 4 im Jahr 1735 von Götz in Breslau.
Als Glocke 5 läutet inzwischen eine 2008 gegossene als Ersatz für eine Leihgabe der Hamburger Glockensammelstelle, die nach Langenau bei Danzig zurückgegeben wurde. (Vielen Dank für die Info, siehe untenstehender Kommentar)
Hier erklingt nach dem Stundenschlag das Vorläuten der Glocken 2 und 3. Dem Zusammenläuten geht ein ca. 2-minütiges Solo der großen Glocke voraus. Dadurch wird ein Festtag schön herausgehoben, was durchaus nachahmenswert wäre.
Aufnahme vom Dreikönigstag 2017
Vorderweidenthal (SÜW) Glocken der prot.Kirche
Die protestantische Dorfkirche des kleinen Ortes im Landkreis Südliche Weinstraße inmitten des Wasgau im Süden des Pfälzerwaldes unweit Bad Bergzabern besitzt eine der raren historischen Glocken der Pfalz,die die beiden Weltkriege überlebt haben. Geschaffen hat sie der Straßburger Meister Johann Jacob Miller im Jahr 1594. Wie das Geläute bis 1942 beschaffen war,entzieht sich meiner Kenntnis. Jedenfalls beauftragte die Gemeinde den Frankenthaler Meister Hermann Hamm 1949 zur Vervollständigung um zwei Glocken zum dreistimmigen Geläute im Molldreiklang. Da ausreichende Geldmittel in dieser schwierigen Zeit kaum aufzubringen waren, schlugen die Dörfler Holz aus dem gemeindeeigenen Wald und karrten es nach Frankenthal zur Gießerei,damit wenigstens der Schmelzofen befeuert werden konnte und bezahlten damit die Gießkosten.
Das Geläute setzt sich wie folgt zusammen:
fis1 ...Hamm /FT 1949.....................~770 kg ... Toten- und Ewigkeitsglocke
a1 ....J.J. Miller / Straßburg 1594 ... ~ 400 kg ... Betglocke
cis2 ..Hamm 1949... ......................~ 230 kg ... Tauf- und Zeichenglocke
Der Glockenstuhl dürfte aus dem 19.Jh. stammen. Die große Glocke klingt derart rund und samtig,sodass ich sie zunächst für die alte Glocke hielt. Es ist deutlich zu sehen,dass der alten Glocke die Schleifscheibe zur Korrektur leider nicht erspart blieb. Diese Renaissanceglocke mit ihrer gefälligen Zier stellt eine der ersten gänzlich protestantischen Glocken,d.h. ohne Mariendarstellung in der Pfalz dar. Die Schallfenster besitzen eine einfache Lamellierung ohne Hinterblendung, somit darf das Geläute ohne Knebelung ungehindert aussprechen.
Zum Kirchbau einige Worte,die schnell gesagt sind:
Die Chorturmuntergeschosse der ehemaligen Kirche St.Gallus gehen auf die Zeit um 1300 zurück, die 1489 verändert wurden. Ein größeres Kirchenschiff war spätestens Mitte des 19.Jh. fällig; der Neubau des schlichten Saalbaus war 1865 abgeschlossen. Auch der Turm erhielt ein neues Glockengeschoss. Der Turmabschluss mit seiner geraden Traufe samt Helm besteht erst seit den Jahren nach 1945 - bis dahin hatte das Obergeschoss Dreiecksgiebel über der Uhr mit leicht zurückgesetztem Spitzhelm ohne Einschnürung darüber,das ein proportionell überzeugenderes,aber auch wuchtigeres Erscheinungsbild als heute dem Betrachter bot. Der heutige Zustand geht also auf einen Umbau oder eine Reparatur eventueller Kriegsschäden zurück. An der Nordseite des Kirchenschiffs sind noch solche durch Artilleriebeschuss sichtbar,die bis heute nicht ausgebessert wurden.
Das wertvollste Ausstattungsstück des Innenraumes ist zweifelsfrei der spätbarocke vierfüßige 'Orgelkasten' des Neustädter Orgelmachers Johann Conrad Göbel aus der Zeit um 1770. Nach einigen Veränderungen und Neubauten im 19.Jh steckt in ihm seit 1972 eine Serienkleinorgel des gräflich- pfälzischen Haus- und Hoforgelbauers Oberlinger aus dem rheinhessischen Windesheim mit 8 Stimmen auf einem Manual und Pedal,die für den doch recht weiten Raum viel zu klein ist. Zum Krachmachen an den Festtagen stellt sie immerhin eine Trompete zur Verfügung...
Mein Dank gilt dem freundlichen Herrn Pfarrer für das informative Gespräch sowie für die spontane Ermöglichung,den Inhalt des Turmes besichtigen und fotografieren zu dürfen.
Zum Schluss biete ich dem Zuschauer/hörer noch ein paar Impressionen aus dem schönen Wasgenwald,der auch den offiziellen Namen Dahner Felsenland trägt wegen den vielen freiliegenden Felsrücken auf den Bergen. Und unzählige Burgen gibt es hier auch zu bewandern...
Quellen zu den Daten: B.Bonkhoff bzw. Schaltschrank
Burg Lichtenberg (Thallichtenberg) Burgkirche Plenum
Es läuten nun alle drei Glocken der protestantischen Burgkirche auf Burg Lichtenberg zum Einläuten des Sonntags samstags um 18 Uhr.
Leider war es zu dieser Zeit schon stockdunkel un die Kirche war kein bisschen beleuchtet, deshalb war fast nichts von der Kirche zu sehen. Die Kirche sieht man aber im vorherigen Video: Burg Lichtenberg Burgkirche Glocke 1.
Stockheim/Unterfranken (D) kath. Kirche St. Vitus: Vollgeläute
Es erklingen die 5 Glocken der kath. Vituskirche zu Stockheim im oberen Streutal, wenig westlich von Mellrichstadt.
Disposition: cis' e' fis' gis' h'
Glocke 1, 3-5 von Otto/Bremen-Hemelingen von 1962
Glocke 2 von 1482
Das Geläut, welches von der Tontiefe her zu den mächtigsten der Region zählt ist von ganz akzeptabler Qualität und dem Kirchenbau würdig.
Der Außenbau der Kirche beeindruckt durch den hohen Turm mit doppelter Zwiebelhaube und Laterne. Das Kirchenschiff mit angesetztem Fünfachtelchorschluss ist schlicht gehalten, nur die Fenster enthalten zweibahnige Maßwerke. Das Innere ist ebenso wie das Äußere schlicht gehalten. Die verzierte gerade Decke gibt dem geräumigen Saalbau jedoch einen unverwechselbaren Charakter.
Der Sonntag beginnt am Sonnabend
Traditionell wurde am Samstag bei Sonnenuntergang geläutet, um anzuzeigen, dass nun der Sonntag beginne und die Arbeit ruhen solle. Daher der Name Sonnabend, Vorabend des Sonntags, wie Heiligabend der Vorabend des Weihnachtsfestes ist
Heute richten wir uns nicht mehr nach der Sonne, sondern nach der Uhr. Darum wird nun sommers wie winters immer samstags um 18 Uhr der Sonntag eingeläutet.