Aufnahme in der Salesianerkirche, dargeboten von der Wiener k.u.k. Regimentskapelle des Infanterieregiments No. 4 (Hoch- und Deutschmeister)
B V Gruppe Schloss Laxenburg und seine Burgen Teil 2
Altes Schloss Altes Schloss, NO Fassade
Der Schlosspark, der ein ausgedehntes Jagdgebiet war, stammt schon wie das alte Schloss (♁⊙ ) aus dem 13. Jahrhundert und war im Besitz der Herren von Lachsenburg. Als dieses Geschlecht im 14. Jahrhundert ausstarb, kamen die Besitzungen in die Hände der Habsburger. Albrecht III. baute das Jagdschloss um und aus. Später verfiel aber das Gebäude, bis es unter Leopold I. durch den Baumeister Lodovico Burnacini renoviert und barockisiert wurde. Bei der Zweiten Türkenbelagerung wurde es nochmals zerstört, aber bereits 1693 wieder aufgebaut und um ein Geschoß erhöht. Im Laufe des 18. Jahrhunderts wurden die ursprünglichen Wassergräben zugeschüttet.
In einem Turm war eine Kapelle eingerichtet. Sie wurde bereits 1332 erwähnt. Laut Stiftsbrief wurde 1389 eine neue Kapelle errichtet. Statuen wurden aus der Kapelle am Leopoldsberg hierher gebracht. 1755 wurde die Kapelle barockisiert und die Einrichtung der Wiener Salesianerkirche St. Anna hierher verbracht. Bis zum Ersten Weltkrieg diente das Schloss neben dem neuen Schloss als Frühlingsresidenz der Habsburger.
In den 1970er Jahren wurde das Gebäude inklusive der Kapelle durch die Laxenburg Betriebsgesellschaft nach den Schäden, die im Krieg und in der Nachkriegszeit entstanden, gründlich renoviert. Im Alten Schloss befindet sich seit 1970 ein Teil des Filmarchivs Österreich. Die Kapelle wird heute für Konzerte, Hochzeiten und andere Festlichkeiten genutzt.Blauer Hof/Neues Schloss Blauer Hof
Erwähnt wurde der Blaue Hof (bzw. auch Neues Schloss genannt) (♁⊙ ) das erste Mal im Jahr 1544 als Freihof. Besitzer war Melchior Arguello. Bis es von seinem Besitzer, den Reichsvizekanzler Friedrich Karl von Schönborn zwischen 1710 und 1720 ausgebaut wurde, wechselte das Gebäude mehrmals die Besitzer. So erhielt der Freihof seinen Namen nach einem dieser Besitzer, nämlich Sebastian von Ploenstein (Blauenstein). Der Ausbau erfolgte durch den Architekten Lucas von Hildebrandt. Spätere Besitzer waren Graf Adolf Metsch, Mitglieder des Geschlechts der Grafen Daun. 1762 kam es in Besitz Maria Theresias und der Plauensteiner-Hof wurde weiter großzügig ausgebaut durch den Hofarchitekten Nikolaus Pacassi. Der Ausbau in den Jahren 1765 bis 1767 wurde nicht zuletzt durch den Familienzuwachs (16 Kinder) im Hause Habsburg-Lothringen notwendig. Um 1774 wurde auf dem Osttrakt des Blauen Hofes das Belvedere aufgesetzt, das im Inneren mit illusionistischen Malereien ausgestattet ist, wobei die ausführenden Künstler nicht dokumentiert sind, aber Josef Pichler, Vinzenz Fischer oder Johann Wenzel in Frage kommen.[3] Außerdem wurde von Pacassi noch der Speisesaaltrakt und das Schlosstheater erbaut. In der Säulenhalle und der großen Treppe wurde harter Kaiserstein verwendet. Im Blauen Hof wurde Kronprinz Rudolf 1858 geboren.
Gleich zu Beginn des Ersten Weltkrieges wurde vom Kaiser angeordnet, dass der Blaue Hof als Lazarett zu verwenden ist.[4] In der Besatzungszeit war der Blaue Hof eine Kommandostelle der Roten Armee.
Heute ist weder der Speisesaaltrakt noch das Schlosstheater öffentlich zugänglich, sie werden von der IIASA verwaltet und als Konferenzzentrum genutzt.